BMW: Zwei Architekturen für alle Antriebe

Wie geht die Automobil-Produktion in Zukunft leicht(er) von der Hand? Die BMW Group scheint dafür bereits die Lösung zu haben, denn mit zwei flexiblen Architekturen will man alle Antriebe sogar auf einer Linie fertigen können. Dies umfasst den klassischen Verbrennungsmotor, Plug-in Hybride als auch künftige vollelektrische Antriebe.

Hochgradig flexible Produktion auf einer Linie

Der spannende Punkt dabei ist, dass die BMW Group alle Antriebe mit nur zwei Architekturen auf einer Linie fertigen will. Damit ist die Umstellung im Werk enorm gering und die Flexibilität gleichzeitig extrem hoch. Denn derzeit kann, auch wenn viele scheinbar in die Glaskugel schauen können, keiner genau sagen, welche Region die größte Nachfrage an bestimmten Produkten hat. In den weltweit angesiedelten Werken bleiben die Münchner somit mehr als flexibel und können ohne eine exakte Produktions-Kapazitäts-Planung trotzdem auf die weltweite Nachfrage reagieren.

Arbeitsplätze auch bei unvorhersehbarer Nachfrage sicher

So umgeht die BMW Group Probleme, mit denen andere Hersteller sich derzeit konfrontiert sehen. Etwa beim Bau von Werken nur für E-Autos oder Plug-in Hybride, wobei die Kapazität bereits heute geplant werden muss. Entwickelt sich die Nachfrage von E-Autos allerdings stärker als gedacht, kann die Produktion nicht ausreichend liefern. Ist die Nachfrage nach rein elektrischen Antrieben niedriger als gedacht, so ist das Werk nicht ausgelastet oder muss teilweise ganz in die Zwangspause gehen. Exakt das gleiche Dilemma stellt sich bei der Planung von künftigen Kapazitäten bei Verbrenner-Fahrzeugen ein.

Zwei flexible Architekturen für alle Antriebsformen

Die BMW Group umgeht dieses Problem mit zwei extrem flexiblen Architekturen, die jeweils mit allen drei Antriebskonzepten verbunden werden können. Als simples Beispiel kann, je nach weltweiter Nachfrage, auf einer Linie sowohl der BMW X3 M40i, gemeinsam mit einem BMW X3 xDrive 30d und dem BMW X3 xDrive30e (Plug-in Hybrid) sowie dem künftigen BMW iX3 gebaut werden. Kurz gesagt laufen Diesel, Benzin, Plug-in Hybrid und Elektroauto hintereinander vom Band. Die Nachfrage zu X3-Modellen kann in jedem Fall gestillt werden und gleichzeitig arbeitet das Werk unter bester Auslastung.

„Entscheidend ist für uns die Auslastung unserer Werke. Deshalb gestalten wir das Produktionssystem so, dass wir künftig Modelle mit einem vollelektrischen Antrieb, einem teilelektrischen Antrieb oder einem Verbrennungsmotor auf dem gleichen Band fertigen können.“ – Oliver Zipse (Mitglied des Vorstands der BMW AG, Produktion)

Foto: BMW Group