Nach der ersten Vorstellung des neuen Kia EV6 in der fast Top-Version, war es Zeit die Basis zu erkunden. Kleiner Akku, kleiner Motor und vor allem kleiner Preis für ein dennoch großes Auto. Welche Zeit wäre da besser als der Winter, um dem Stromer auf den Zahn zu fühlen. Muss man bei kalten Temperaturen Abstriche machen oder reicht die Kia EV6 Baseline auch dann noch aus? Mehr dazu auch im Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht Kia EV6 Baseline
Die Kia Basis ist keine Schmalspur Ausführung
Der Name „Baseline“ ist dabei etwas trügerisch. Denn für 44.990 Euro (ohne Umweltbonus) wird im Kia EV6 mehr geboten als bei vergleichbaren Modellen mit ähnlichem Preis. In unserm Fall kam noch das Air-Paket hinzu, was Vehicle-to-Load erlaubt, vegane und extrem gut verarbeite Sitzbezüge hinzufügt sowie die Assistenten fast komplettiert. Wie sich schlussendlich herausstellt, mehr braucht man nicht. Damit bietet der Elektro-Crossover so gut wie alles an, was man sich im Bereich bis 50.000 Euro wünschen kann. Inklusive der Besonderheit des 400/800-Volt-Ladesystems.
Kia EV6 Baseline lädt auch im Winter in 18 Minuten
Gerade letzteres macht, wenn man dem Internet Glauben schenkt, im Winter ein wenig Probleme. Kia wird dem wohl mit dem April 2022 Update etwas nachgehen, aber es gibt auch einen kleinen Workaround, der zumindest in Deutschland funktionieren kann. Kurz vor dem geplanten Ladestopp kann man – wenn möglich – die Geschwindigkeit erhöhen, sodass etwas mehr Temperatur in das Antrieb- und Batteriesystem kommt. Somit ist auch bei kalten Temperaturen der Ladestopp von 18 Minuten möglich. Allerdings muss währenddessen auch die Klima ausgeschaltet werden, sonst steht man etwa 30 Minuten für einen Ladevorgang von zehn bis 80 Prozent.
58 kWh Akku und 125 kW Antrieb reichen aus
Ehrlicherweise lässt der Wagen keine Wünsche offen. Lediglich Kleinigkeiten, die per Software-Update geändert werden könnten, stören noch. Gerade die Reichweiten-Anzeige nimmt einem jegliche Angst, da sie äußerst genau ist und auch bei den kalten Temperaturen Sicherheit bietet. Der Antrieb vermittelt mit 125 kW (350 Nm) keinen übersportlichen Eindruck, reicht für den Alltag mehr als aus. Wobei gerade das eher sportlich optimierte Fahrwerk ihn von anderen Crossover-Modellen abhebt. Wo jene etwas schwanken und schaukeln, bleibt der Kia EV6 Baseline sicher sowie stabil in der Kurve.
Muss es also mehr sein? Wer sich immer noch nicht ausreichend vorbereitet fühlt, kann auf Nummer sicher gehen und den großen Akku wählen. Von Nöten ist der große Akku nur bei regelmäßig oder wöchentlich Touren durch das Land. Wer nur zwei Mal im Jahr längere Strecken auf sich nimmt, fährt mit dem kleinen Akku mehr als gut.
Text/Fotos: Fabian Meßner