Erster Test des neuen Jeep Cherokee 2.0 T-GDI

Mit dem Namen Jeep auf der Haube erwartet man ein wenig mehr. Dinge, die andere nicht können. Und das fängt schon mit den Kleinsten an, doch ab dem Modell Cherokee trifft dies auch fast uneingeschränkt zu. Wir fahren das aktuelle Modell mit dem neusten Triebwerk. Der Jeep Cherokee 2.0 T-GDI mit einem durchzugsstarken Turbobenziner, der dem Mittelklasse-SUV so richtig einheizt.

Ein wenig mehr als nur ein SUV

Wobei der Begriff SUV nicht fair ist. Zwar zählt sich der Cherokee selbst in diese Kategorie, dann müssten „die anderen“ allerdings eine neue schwächer wirkende Bezeichnung bekommen. Wie die meisten seiner Kontrahenten treibt der Jeep Cherokee mit seinen Motoren die Vorderräder an. Aber man kann sich hierbei noch für zwei Upgrades entscheiden. Die klassische effiziente Allradkupplung, die vor der Kardanwelle gekappt wird, kennt man inzwischen. Doch seine Sonderstellung bekommt er im Segment durch das optionale Sperrdifferential an der Hinterachse. Da kann keiner mehr mithalten. Erst recht nicht, sobald man den Zusatz „Trailhawk“ an der Karosserie findet. Dann wird der Wagen nochmals um fünf Zentimeter höher gelegt und mit aggressiven Stollenreifen ausgestattet.

Fahreindruck Jeep Cherokee 2.0 T-GDI

Doch um das Spezial-Modell soll es nicht gehen, sondern um den quasi ganz gewöhnlichen Cherokee. Der wirkt mit den neuen Lichtern deutlich aufgefrischt. Damit hat man den wohl größten Design-Fauxpas der Jeep-Modelle korrigiert. Er hat wieder ordentliche Scheinwerfer, diese auch direkt in LED-Technik. Innen hat man ebenfalls aufgewertet, sodass nichts mehr knackt oder knarzt. Rundum ein gutes Paket. Welches eben auch weit neben der Straße ein treuer Begleiter ist. Dreh- und Angelpunkt ist allerdings der neue Motor. Das 2,0-Liter Turboaggregat ist neu für Jeep. Der Fiat Global Medium Engine wird hierzulande im Cherokee und Wrangler eingesetzt. Europa kennt den Motor schon aus der Alfa Romeo Giulia, auch wenn er dort den Codenamen Giorgio trägt. In den Modellen von Jeep, Chrysler und Dodge kommt das Triebwerk aus Trenton und hört auf den Namen Hurricane.

Jeep Cherokee 2.0 T-GDI Test

Mit einem Hurrikan ist der Motor nicht direkt zu vergleichen, doch er könnte für ordentlich Wirbel sorgen. Er ist leise, er ist antrittsstark und dabei sogar fast vertretbar sparsam unterwegs. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht. Mit seinen Twin-Scroll-Lader zieht er aus dem Drehzahlkeller sauber durch und lässt dabei weder den Vorgänger-Benziner (ein 3,2-Liter V6) noch einen laut nagelnden Diesel vermissen. Insgesamt empfiehlt sich der Jeep Cherokee aber nur jenem, der auch weiß, was er mit dem Wagen anstellen kann. Nur für die Stadt ist er zu schade, da geht viel Potential verloren. Einfach mal raus auf’s Land und dann vom eigentlichen Weg abkommen, dass ist sein Motto.

Video-Fahrbericht Jeep Cherokee 2.0 T-GDI

Text/Fotos: Fabian Meßner