Der erste von vielen. Sieben weitere Modelle werden dem Kia EV6 auf der e-GMP noch folgen. Die reine Elektro-Plattform macht dabei mehr aus dem Elektroauto und geht den einen oder anderen sinnvollen Schritt weiter. Im ersten Test stand uns der Kia EV6 GT-Line AWD zur Verfügung, ein 239 kW Allrad-Flitzer mit positiv niedrigem Verbrauch bei winterlichen Bedingungen. Mehr dazu auch im Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht Kia EV6 GT-Line AWD
Eine Karosserie und viele Antriebe
Optisch zeigt der Kia EV6 nicht was unter dem Alu-Kleid steckt. Insbesondere die GT-Line kann so gut wie alles beherbergen. In unserer Fassung kommen zwei permanentmagnet Synchronmaschinen mit einem 77,4 kWh Lithium-Ionen Akku zusammen. Durch die 20 Zoll Räder fällt die WLTP-Reichweite knapp unter 500 Kilometer, was angesichts der cleveren Ladetechnik im Alltag nicht weiter schlimm sein sollte. Denn die e-GMP kann, mit dem großen Akku, ratz-fatz nachladen. Möglich macht dies eine 400-800-Volt-Architektur, die serienmäßig verbaut ist. So soll im Idealfall in 18 Minuten von 10-80% geladen sein. Im ersten Test hat es dann allerdings 23 Minuten gedauert.
Kia EV6 GT-Line AWD bei winterlichen Bedingungen
Bedingungen wie Regen und Temperaturen um die 5° Celsius haben die E-Autos nicht so gern. Und dennoch ist der Verbrauch ordentlich. Nur auf der Autobahn streut er etwas nach oben mit 20-22 kWh/100km bei echten 130 km/h. Im Überlandbereich glänzt er mit 15,4 kWh/100km und im Stadtbereich fällt die Anzeige sogar bis auf sieben bis 10 kWh/100km. Im Stadt-Land-Mix (bis etwa 70 km/h) reichen dem Wagen 11,3 kWh/100km. Beeindruckende Werte, sind die Bedingungen doch weit weg vom idealen Betriebsfenster. Im Grunde kann man sich so in etwa auf die WLTP-Angabe von 18,0 kWh/100km mit den 20 Zoll Rädern verlassen. Die wiederum keinerlei Komfort-Einbußen mit sich bringen.
Aufgeräumtes und cleveres Cockpit
Innen ist alles durchdacht, aufgeräumt und clever. Die besonderen Details dazu, wie etwa das 2-in-1 Bedienteil der Mittelkonsole finden sich auch im Video. Es geht überwiegend komfortabel zu, ruhig, gelassen. Es sei denn man dreht in Sport etwas auf. Dabei ist die 239 kW (605 Nm) definitiv schnell unterwegs, kann in den Kurven allerdings auch die Physik nicht austricksen, da macht sich das Gewicht dann deutlich bemerkbar. Dabei muss man Kia eines lassen: die Preistaffelung ist die vermeintlich cleverste im gesamten E-Auto-Bereich. Da man alles nur als Paket klassifiziert, kann selbst der teuerste EV6 vom vollen Fördertopf profitieren. Günstiger fährt man also kein schnelleres E-Auto.
Text: Fabian Meßner
Fotos: Kia