Für Europa wahrscheinlich schon zu groß, für die USA und China gerade erst richtig. Mit dem BMW X7 setzt man den 7er nun auch in SUV-Form um. Wir fahren den BMW X7 xDrive40i und klären, ob er den etablierten Größen um Mercedes-Benz GLS oder auch den amerikanischen Versionen wie Cadillac Escalade das Wasser reichen kann.
Ein waschechter 7-Sitzer (selbst für Amerikaner)
Mit deutlich über fünf Meter Länge sowie fast 2,22 Meter Breite platziert sich der BMW X7 nicht nur deutlich oberhalb des X5, sondern macht auch klar, die größte und luxuriöseste Ausbaustufe der X-Modelle zu sein. Denn laut BMW soll oberhalb des X7 keine weitere Version mehr folgen. Auch ein vermeintliches X8 SAV / SUV-Coupé ist dabei angeblich ausgeschlossen. Blickt man genau auf die angepeilte Kundschaft, dann macht dies auch Sinn. Denn hier wird Luxus und Platz gesucht. So überrascht es nicht, dass der BMW X7 ein waschechter 7-Sitzer ist. Selbst der Einstieg in die dritte Reihe ist dabei so groß, dass fast ein durchschnittlicher (leicht übergewichtiger) Amerikaner dort hinein findet. Dort Platz genommen findet man auch Annehmlichkeiten wie seine eigene (optionale) Klima-Steuerung, USB-C Ladeschnittstellen und Sitzheizung.
Noch besser haben es die Passagiere in der zweiten Reihe, die sich auch über das optionale Fond-Entertainment freuen können. Hier lässt sich zudem wählen zwischen einer klassischen Sitzbank oder zwei Einzelsitzen. Bedacht muss aber bei allem Luxus auch werden, dass man im Fall der zwei Chefsessel eine ordentliche Menge an Ladevolumen aufgibt, da sich diese Sitze nicht wie die Sitzbank komplett elektrisch umkippen lassen. Maximal fasst der BMW X7 dabei bis zu 2.120 Liter, die sich per einem einzelnen Knopfdruck am Heck freigeben. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht des BMW X7 xDrive40i.
Video-Fahrbericht BMW X7 xDrive40i
Ab Werk vollgepackt mit Luxus
Von all dem Komfort in den hinteren Reihen abgesehen, ist auch das Cockpit für die „Soccer-Mum“ nicht zu vergessen. Hier gibt es alles, was das Herz begerht und in den neuesten BMW-Modellen verfügbar ist. Vieles dabei sogar schon serienmäßig, wie eine 4-Zonen-Klimaanlage, eine induktive Ladeschale, Leder Vernasca, Ambiente-Beleuchtung, das Head-up Display, sowie BMW’s neueste Operating System mit den zwei großen 12,3 Zoll Bildschirmen. Zudem ist die Gestensteuerung als auch der „Intelligent Personal Assistent“ ab Werk mit an Board. Selbst adaptive LED-Scheinwerfer verbaut man ab Werk. So gesehen ist der X7 direkt vom Start weg mehr als gut ausgestattet. Lediglich Feinheiten wie größere Felgen (Serie: 20 Zoll) oder ein besseres Sound-System sollte man sich noch gönnen.
Fahreindruck des neuen BMW X7
Die serienmäßige 2-Achs-Luftfederung lässt nicht nur das Heck um 40 mm auf Knopfdruck absenken, sondern kann auch das Fahrniveau insgesamt um 80 mm variieren. Die adaptiven Dämpfer machen einen ordentlichen Job, um das Fahrzeug ruhig halten und damit vor allem die Passagiere nicht zu sehr durch zu schunkeln. Gut tut daran auch die optionale Wankstabilisierung, die ihr bestes gibt, doch selbst bei US-Geschwindigkeiten in Kurven ein Wanken des über 2,3 Tonnen Koloss nicht unterbinden kann. Die mechanische Lösung kann nicht ganz mit der 48-Volt-Methode etwa im Mercedes-Benz GLE (wird vermutlich auch im GLS folgen) mithalten.
Hinter dem größten BMW Grill in der Geschichte der Doppelniere steckt im Fall des BMW X7 xDrive40i ein Reihensechszylinder mit 340 PS (450 Nm) gekoppelt an die 8-Gang-Automatik mit Allradantrieb. Der wiederum im Fall des X7 typisch hecklastig ausgelegt ist, allerdings erst ab höheren Geschwindigkeiten auf den Antrieb der Vorderräder zu Effizienz-Zwecken verzichtet. Der Motor treibt das größte X-Modell kräftig an, lässt keine Zweifel aufkommen und kann neben entspanntem Cruisen auch beherzt antreten.
Fast völlig von der Außenwelt abgeschottet
Die Kabine ist dabei so extrem gut gedämmt, dass vom Motor nur unter Vollast etwas in den Innenraum drängt. Auch von den Rädern her ergeben sich kaum bis keinen nennenswerten Geräusche, da man wo es nur ging Gummilager und Dämmmaterial verbaut hat. Auch hierauf wird im Video nochmals speziell eingegangen. Insgesamt ist der X7 eine willkommene Erweiterung für das BMW Portfolio, insbesondere in den USA. Zweifelsohne wird er auch hierzulande ein paar Abnehmer finden, die sich dann wiederum einen schweren und ruhigen Cruiser für die Highways freuen können.
Text/Fotos: Fabian Meßner