Im ersten Test mit dem neuen Toyota Corolla Touring Sports zeigt sich die Kombi-Alternative aus Japan in mehrerlei Hinsicht verbessert. Zum einen im Design, zum anderen auch von der Architektur, den Antrieben als auch dem generellen Eindruck. Im ersten Fahrbericht legen wir den Fokus auf den neuen 2,0-Liter Hybrid-Antrieb der dualen Hybrid-Strategie mit einem kurzen Vergleich zum bekannten 1.8 Hybrid im Corolla 5-Türer.
Toyota Corolla Touring Sports nur eine von drei Karosserien
Toyota bietet für den Corolla drei Karosserie-Varianten an, jede davon mit ihrem eigenen Charakter. Besonders dem 5-Türer würde auch eine sportliche Version gut zu Gesicht stehen. Die Limousine soll den eleganteren Kunden bedienen, während der Kombi weiterhin ein typisch europäisches aber vor allem deutsches Fahrzeug ist. Fast sechs Zentimeter länger ist er geworden, der Radstand um 10 Zentimeter angewachsen. Dabei ist das Kofferraumvolumen trotz flacherer Heckscheibe auf dem Niveau des Vorgängers, dafür ist der Fußraum im Fond angewachsen.
Die grundsätzliche Verarbeitung ist deutlich besser, allerdings muss man sich je nach Paket mit einer sehr großen Farben- und Material-Vielfalt anfreunden. Das mag nicht jedem zusagen, daher Augen auf bei der Paket-Wahl. Etwas das Nachsehen hat man weiterhin beim Infotainment, das nicht wirklich auf einem Niveau mit den vergleichbaren Modellen ist.
Drei Antriebe zur Wahl bei 5-Türer und Kombi
Bei den Motoren hat man die Wahl zwischen einem 1,2-Liter Turbomotor, welcher allerdings mit seinen 114 PS nur in den unteren Ausführungen zur Wahl steht. Der Fokus liegt klar auf den beiden Hybriden mit 1,8-Liter Hubraum und 122 PS Systemleistung, sowie dem brandneuen 2,0-Liter Hybrid mit 180 PS Systemleistung. Der grundlegende Unterschied ist bei den Triebwerken der Verbrenner. Die Hochvoltbatterie ist identisch, allerdings hat auch die E-Maschine von 53 kW (163 Nm) auf 80 kW (202 Nm) zugelegt. Im direkten Vergleich ist der große Motor so auch nur geringfügig durstiger (laut Normverbrauch) und auch im Hochgeschwindigkeitsbereich nicht schneller.
Fahreindruck des Toyota Corolla Touring Sports 2.0 Hybrid
Den Unterschied macht der 2,0-Liter Motor insbesondere aus dem Stand oder dem mittleren Lastbereich. Er hängt direkter am Gas, sprintet dynamischer hinter einem LKW hervor und wirkt dabei nie müde. Zudem ist er deutlich ruhiger, laufruhiger und vermittelt weniger das typische Hybrid-Gefühl vom gleich-röhrenden-nach-Kraft-lächzenden-Motor.
Der neue, stärkere Motor zeigt sich im Vergleich mit dem bekannten, aber ebenfalls überarbeiteten 1.8 Hybrid deutlich ausgewogener, gelassener und vor allem leiser. Wo sich der „Gummiband-Effekt“ im 2.0 Hybrid erst bei voller Last und im oberen Drittel des Drehzahlbereichs zeigt, kennt man dies im 1.8 Hybrid bereits bei mittleren Lasten. Der vermeintlich „nur“ stärkere Antrieb mit fast 60 PS mehr Systemleistung ist also nicht nur kraftvoller, dynamischer, sondern auch eher weniger ein „typischer Hybrid“ und kann somit ein paar Vorurteilen entgegen wirken.
Kein Vorbeikommen mehr am Hybrid?
Aus Sicht des neuen Antriebs führt nun eigentlich kaum mehr ein Weg am neuen Toyota Corolla vor. Sei es der Corolla Touring Sports oder der knackige 5-Türer. Fahrwerk und Antrieb können definitiv punkten, wie man auch in unserem Video-Fahrbericht sieht. Design ist dabei selbstverständlich immer eine Geschmacksfrage, wobei Toyota aber regelrecht aufholen muss ist der Punkt Infotainment.
Video-Fahrbericht Toyota Corolla Touring Sports 2.0 Hybrid
Text/Fotos: Fabian Meßner