Lexus RX 450h L Test: Wie viel Platz bietet der 7-Sitzer?

Lexus RX 450h L Luxury Line Front

Der Lexus RX 450h L ist das erste 7-Sitzer-Modell der Nobel-Tochter von Toyota auf dem europäischen Markt. Gleichzeitig soll das – für europäische Verhältnisse – große SUV, aber auch die Design-Eigenschaften des normalen RX behalten. Wie wirkt sich also die zusätzliche Länge auf Komfort- und Fahreigenschaften aus? Der Fahrbericht klärt auf.

Design liegt im Auge des Betrachters

Je nachdem, wie man den Lexus RX 450h L betrachtet, wirkt er wie drei verschiedene Fahrzeugarten. In erster Linie typisch SUV. In zweiter Linie ein wenig Coupé. Und wenn man etwas von oben drauf blickt, dann wirkt es wie eine Kombination aus Kastenwagen und Limousine auf Stelzen. Davon abgesehen, sieht er Lexus-typisch leicht aggressiv an der Front aus und ein wenig entspannter von dort ausgehend nach hinten. Die Coupé-Silhouette des normalen RX hat man geschickt durch eine Chromleiste auch bei der Langversion beibehalten können.

Lexus RX 450h L Heckansicht

Der Aufpreis für „mehr“ RX hängt von der Ausstattung ab

Diese kommt, je nach Ausführung, mit einem Aufpreis von 3.250 bis 8.100 Euro bei vergleichbarer Ausführung. Dafür gibt es „mehr Auto“, sowie die elektrische dritte Sitzreihe. Durch einen cleveren Mechanismus, kann die dritte Sitzreihe immer aufgefahren werden. Sie „schaukelt“ sich quasi raus, sodass selbst bei ganz zurückgefahrener zweiten Sitzreihe, kein aufwändiges Umbauen notwendig ist. Mehr dazu im Detail auch in unserem Video-Fahrbericht.

Video-Fahrbericht Lexus RX 450h L

Fahreindruck des Lexus RX 450h L

Vom Handling verspricht Lexus selbst eine sportliche Limousine. Dafür ist der Lexus RX 450h L aber einfach zu schwer sowie zu hoch gelegt. Schon leichte Kurven lassen die gesamte Karosserie neigen. Dadurch entschleunigt man schnell, fährt eher typisch Hybrid und weniger typisch einer sportlichen Limousine. Das große SUV ist mehr zum entspannten Cruisen gedacht als anderweitige Fahrszenarios. 

Angetrieben wird die Langversion – wie der normale RX auch – von einem 3,5-Liter V6 Motor plus zwei Elektromotoren. Davon einer an der Vorderachse, der zweite kleinere an der Hinterachse. Damit hat der RX 450h L auch Allradantrieb, allerdings nutzt er diesen nur kurzzeitig bzw. Je nach Pedalstoß zum Anfahren. Durch das hohe Gewicht des Luxus-SUV lässt er sich auch außerorts mit weniger Sprit bewegen als innerorts. Das ständige Anfahren fordert – wie bei anderen Hybriden – nicht nur die E-Motoren, sondern auch den Verbrenner. Um einigermaßen mitzuschwingen, muss der Verbrenner immer wieder einspringen, da die zwei E-Motoren mit 123 und 50 kW Leistung nicht stark genug sind. Somit liegt der Testverbrauch bei 7,7 l/100 km, aber innerorts höher mit 8,2 l/100km.

Typisch Lexus: sehr hochwertiger Innenraum

Was so aber wohl kaum einer auf dem Schirm hat ist das luxuriöse Ambiente, welches Lexus mehr als fair in Europa anbietet. Der Testwagen hat quasi alles an Board und würde für 83.600 Euro den Besitzer wechseln. Für ähnliche Ausstattungen oder gar in dieser Qualität, wird man bei anderen Herstellern schnell deutlich mehr Geld los.

Text/Fotos: Fabian Meßner