Nach seiner verschobenen Premiere wurde der Audi e-tron nun in San Francisco enthüllt. Das Elektro-SUV startet in Deutschland ab 79.900 Euro, bringt dabei allerdings auch ein neue Vertriebskonzept auf den Weg mit bereits verbauten, aber flexibel buchbaren Optionen nach dem Kauf.
Zubuchbare Optionen im Abo-Paket feiern Premiere im Audi e-tron
Der Audi e-tron soll noch in diesem Jahr an die ersten Kunden gehen. Ab Mitte 2019 sind dann die individuell und flexiblen Pakete buchbar. Bereits kommuniziert ist das Paket Licht, wodurch sich die LED-Scheinwerfer zu Matrix-LED-Scheinwerfern mit dynamischem Blinklicht und e-tron-Tagfahrlicht-Signatur, sowie einer Licht-Inszenierung beim Öffnen und Schließen upgraden lassen. Audi verbaut dabei im Werk in Brüssel direkt die Matrix-LED Einheiten, diese sind aber nur durch das buchbare Upgrade auch nutzbar. Diese Optionen lassen sich sowohl monatlich, jährlich als auch dauerhaft buchen. Weitere Pakete werden etwa der Parkassistent sein, sowie das Infotainment-Paket mit DAB+ und dem smartphone interface. Diese Hardware-Komponenten sind auch bereits verbaut, lassen sich aber nur durch das Abo-Modell nutzen.
Inzwischen bekanntes digitales Interieur
Mit den Dimensionen platziert sich der Audi e-tron zwischen dem Audi Q5 und Q7, kommt dabei mit demselben Interieur wie auch die letzten Fahrzeuge namens A6, A7 und A8 daher. Besonderheit durch die Elektro-Plattform ist das vordere Staufach von 60 Liter unter der Haube. Im Kofferraum finden 600 bis 1.725 Liter an Gepäck Platz. Angehängt werden können noch maximal 1.800 Kilogramm. Besonderheit sind die optionalen virtuellen Außenspiegel, welche auch einen marginalen Vorteil beim cw-Wert mit 0,27 (Serie: 0,28 mit normalen Außenspiegeln) erwirken.
Der Elektro-Antrieb des neuen Audi e-tron
Angetrieben wird der Audi e-tron von zwei Asynchronmaschinen deren Dauerleistung derzeit noch unbekannt ist. Audi gibt aktuell nur zwei Peak-Leistungen an. Der vordere E-Motor hat eine Peak-Leistung von 125 kW bei 247 Nm, der hintere kommt auf 140 kW bei 314 Nm. Somit steht die Peak-Systemleistung von 265 kW / 561 Nm beider Maschinen für bis zu 60 Sekunden zur Verfügung. Damit erfolgt der Standard-Sprint in 6,6 Sekunden, wobei der V-Max bei 200 km/h liegt. Für acht Sekunden im S-Gang steht eine Systemleistung von 300 kW und 664 Nm Drehmoment zur Verfügung. Durch diesen Boost (vorderer E-Motor: 135 kW / 309 Nm; hinterer E-Motor: 165 kW / 355 Nm) gelingt der Standardsprint in 5,7 Sekunden. Auf was die Leistung danach zurückfällt hat Audi derzeit noch nicht kommuniziert.
Für die Erzielung des höchsten Wirkungsgrad wird primär der hintere E-Motor für den Vortrieb genutzt, somit ist der e-tron eher hecklastig ausgelegt. Der elektrische Allradantrieb hat, wie zu erwarten, keine mechanische Verbindung zwischen den Achsen. Sollte es notwendig sein, wird am kurveninneren Rad ein Bremseingriff ausgeführt, das Moment kann also nicht zwischen den Rädern individuell verteilt werden.
Die Batterie des Elektro-SUV
Die Energie kommt aus einer 95 kWh Lithium-Ionen Batterie, die mit ihren 700 Kilogramm Eigengewicht zwischen den Achsen im Unterboden liegt. Laut WLTP-Zyklus sollen mit dieser Ausführung über 400 Kilometer Reichweite möglich sein. Aufgeladen werden kann der Audi e-tron mit bis zu 150 kW DC-Gleichstrom an Schnellladesäulen. Dabei wird durch kaltes Kühlmittel die Wärme abgeführt. Im Winter wird mit warmen Kühlmittel die Batterie beheizt. An AC-Wechselstrom kann serienmäßig mit 11 kW geladen werden, optional auch mit 22 kW. Zuhause kann mit 2,3 kW Ladeleistung an der 230-Volt-Haushaltssteckdose geladen werden oder optional auch mit einer 400-Volt-Drehstromsteckdose mit bis zu 11 kW. Dann sollte ein kompletter Ladevorgang nur 8,5 Stunden in Anspruch nehmen.
Luftfederung und 19 Zoll Bereifung serienmäßig
Diverse Hardware-Lösungen sind im Audi e-tron schon serienmäßig und können per Abo-Modell in der Software auch erst voll genutzt werden. Die serienmäßige Luftfederung mit den 19 Zoll Felgen (255/55er Reifen) ermöglich eine stufenbasierte Höhenverstellung. Das Normalniveau liegt bei 172 mm Bodenfreiheit. Auf der Autobahn wird der e-tron um 26 mm abgesenkt. Im Off-Road-Mode kann er sich um 35 mm anheben. Bei einem weiteren Knopfdruck auf „Anheben“ fährt die Luftfederung die Karosserie um weitere 15 mm nach oben.
Die Elektro-Zukunft von Audi
Bisher bekannte Optionen umfassen das „virtual cockpit plus“ mit einem zusätzlichen Powermeter. Serienmäßig ist das normale virtual cockpit mit 1.920×720 Pixel Auflösung verbaut. Weitere Optionen umfassen das Head-Up Display, sowie die 4-Zonen-Klimaanlage statt der serienmäßigen 2-Zonen-Klima. Und selbstverständlich die virtuellen Außenspiegel, welche die Anzeige auf zwei 7 Zoll OLED-Displays mit 1.200×800 Pixel Auflösung projizieren. Auf den Audi e-tron soll 2019 der e-tron Sportback, sowie 2020 ein elektrisches Kompaktmodell folgen. Ebenfalls 2020 soll auch am Audi e-tron GT in Böllinger Höfen bei Neckarsulm gestartet werden.
Fotos: Audi AG