Kein Anflug von Diva: Alfa Romeo Giulia Test

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Um jeden Preis anders sein und dabei noch preiswerter. Das umschreibt die Alfa Romeo Giulia, welche nun den Markt der Limousinen mit italienischem Feuer durchwirbeln will, wohl am Besten. Auch wenn die Giulia mit läppischen 180 Diesel-PS nichts vom Feuer der Giulia QV inne zu haben scheint, brennt die Italienerin mit voller Leidenschaft inklusive typischem Dieseltackern.

Alfa Romeo Giulia alt und neu

Dynamisch, sportiv und vor allem italienisch

Ein automatisches 8-Gang-Getriebe sortiert die Gänge optional sehr sanft und überlässt dem Fahrer in „Dynamic“ sogar volle Kontrolle über die manuellen Gangwechsel. Geschaltet wird dann nur noch, wenn es der Bezwinger befielt. Die kalten Aluminium-Wippen sind fest an der Lenksäule montiert, sodass man immer weiß, wo es rauf- und runterzuschalten gilt. Dabei sind die Schaltwippen so groß dimensioniert, dass man sie gar nicht verfehlen kann. Einerseits ist der Zug zum Gangwechsel etwas zu lang, andererseits gibt es dadurch selbst Fahrern mit großen Händen die Möglichkeit das sportive Lenkrad fest und ohne Einschränkung zu umfassen.

2016-alfa-romeo-giulia-super-test-innenraum-2 Alfa Romeo Giulia Lenkrad Schaltwippe Startknopf

Das Lenkrad ist ein Highlight für sich, selbst die Serienausstattung verfügt bereits über den Startknopf am Lenkrad. Ein Feature, welches man eigentlich nur an der Giulia Quadrifoglio erwarten würde. Doch es findet sich auch in den Dieselmotorisierungen wieder. Der Wahlhebel in der Mitte ruht in völliger Gelassenheit, bis jener Knopf gedrückt wird. Erst dann erleuchten die sinngebenden Buchstaben. Serienmäßig wird manuell geschaltet in sechs Zügen. Dabei kommt der selbe kleine, kurze Schaltknauf zum Einsatz, wie auch in der Giulia QV. Sportiv, egal ob Hochleistungsbenziner oder Langstrecken-Diesel!

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Alfa Romeo Giulia: der Fahrer im Fokus

Das Cockpit wendet sich ganz dem Fahrer zu. Der erst auf elegante Glanzoberflächen starrt, die sich mit dem Motorstart zum Infotainment-System wandeln. Hier hat sich Alfa Romeo bei der Integration selbst übertroffen. Was einst mit schlechter Verarbeitung abgetan wurde, wird hier auf eine neue Ebene gehoben. Zwar ist die Software dahinter nicht ganz mit anderen Systemen auf gleicher Höhe, doch die Einfügung in das Cockpit könnte nicht eleganter gelöst sein. Das „Rotary Pad“ ist unverkennbar anderen Systemen nachempfunden und daher ebenso schneller verständlich. Fast die ganze Menüsteuerung vertraut auf den Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole. Mit den nächsten Software-Updates rechnet es dann auch so schnell, wie die QV die Nackenhaare zu Berge stehen lässt.

Alfa Romeo Giulia Super Cockpit

Das Design der Giulia ist von Grund auf anders, als wir Limousinen in dieser Preisklasse kennen. Der kräftige Alfa Romeo Grill dominiert die Front und wird von den flachen Scheinwerfer nur leicht flankiert. Auch die Diesel-Varianten sind von großen Lufteinlässen gezeichnet und atmen in der Ausstattung „Super“ durch zwei verchromte Endrohre aus. Am vorderen Radlauf entspringt eine stark ausgeprägte Schulterlinie, die sich auf Höhe der hinteren Türen verläuft. Das Heck ist ein quasi exaktes Duplikat der Front, zumindest aus Sicht der Leuchten, welche auch hier in die Breite ziehen. So duckt sich die Giulia auch optisch etwas mehr als andere Limousinen. Die Platzverhältnisse vorne wie hinten sind ordentlich, nur die Kopffreiheit im Fond ist etwas knapp bemessen.

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Kampfansage nach Ingolstadt, München und Stuttgart

Für mindestens 33.100 Euro eine echte Kampfansage gegen Audi, BMW und Co. Auch wenngleich die gefahrene Ausstattung „Super“ und die 180 PS Variante des 2,2-Liter Turbodiesel mindestens 39.650 Euro an der Kasse verlangt. Die Preisstrukturen von Alfa Romeo scheinen sich mit denen der selbsternannten Premium-Hersteller zu decken, wodurch es mit der optischen Aufmachung der Giulia in dieser Klasse nun durchaus interessant werden könnte.

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2016-alfa-romeo-giulia-super-test-7 Alfa Romeo Giulia Heck Schriftzug 2016-alfa-romeo-giulia-super-test-2

Video-Fahrbericht Alfa Romeo Giulia

Text/Fotos: Fabian Meßner

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