Viel Spaß für wenig Geld: erste Fahrt im neuen Mazda MX-5 (ND)

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Nach fast zehn Jahren im Markt wird der NC durch den ND abgelöst. Die Rede ist von der vierten Generation des Mazda MX-5, der nun wieder so leicht ist, wie die erste Generation des Low-Budget Spaßautos. In zwei Motorisierungen steht der MX-5 zum Marktstart am 11. und 12. September beim Händler, vorher ging es zur Testfahrt des kleinen Spielzeugs mit 131 und 160 PS.

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Mit dem Basispreis von 22.990 Euro bleibt der MX-5 weiterhin erschwinglich, selbst ein gut ausgestatteter MX-5 mit Skyactiv-G 160 Motor bleibt knapp unterhalb von 30.000 Euro, es sei denn man packt noch die mit Alcantara bezogenen Recaro-Sportsitze mit rein. Einziger Abstrich, den man machen muss ist Platz. Fahrer und Beifahrer kommen sich zwangsläufig näher, der Kofferraum schluckt mit 130 Liter Volumen und mittelmäßigen Tetris-Skills etwa zwei Bordtrolleys und Kleinkram. Doch auch im Cockpit finden sich noch hier und da kleine Ablagemöglichkeiten. Andererseits ganz ehrlich, der Fokus des MX-5 liegt natürlich wo ganz anders.

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Der Mazda MX-5 ist ein fahrbares Spielzeug abseits vom täglichen Berufsstress und Zukunftssorgen. Rein in den kleinen, Dach nach hinten klappen und ab über die Landstraßen. Und in diesem Fall auch das erste Mal nicht nur für Frauen und Männer in der Friseurschule, sondern auch andere Herren der Schöpfung. Die vierte Generation ist optisch nicht mehr ganz so verspielt, auch wenn er das Smiley-Face nicht voll abgegeben hat. Die flachen, spitz zulaufenden Scheinwerfer verpassen dem MX-5 einen „bösen Blick“ und sind zudem immer in LED-Technik ausgeführt.

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Was nach dem Einstieg direkt auffällt, ist, das ich das Lenkrad nicht zu mir heranholen kann. Leider ist es nur höhen- und nicht längsverstellbar. Offen fährt es sich im MX-5 generell besser, denn selbst mir (1,78 m) kommt das Verdeck äußerst nah. Da stört hinterher auch die wild geformte Sturmfrisur nicht. Die Handbremse ist auf der japanischen Seite der Mittelkonsole, immerhin der kurze, kleine Schaltknauf verzückt zu handfester Action.

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Dank Saugmotor gibt es kein Turboloch oder irgendwelche Interferenzen, denn Gaspedalstellung gleich Motorleistung. Relativ zielsicher lässt sich die Leistung über das Pedal abrufen. Wer sich dafür interessiert, der sollte wissen, dass der Normverbrauch von 6,9 l/100km der Verbrauch ist. Faktisch war es ohne große Mühen möglich den Skyactiv-G 160 mit 6,9 bis 7,3 l/100km zu bewegen. Wer sich hierfür nicht interessiert, der sollte wissen, dass der Sound des MX-5 am Besten pur genossen wird. Natürlich, leicht blechern, dröhnend vermeldet die Abgasanlage wie gerade die Motordrehzahl steht. Malerisch wird es an der Küste, wenn der kleine Sportwagen an den Klippen hallt.

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Mit exakt 1.000 Kilogramm Leergewicht plus Fahrer ist der MX-5 genau richtig motorisiert, um seine Grenzen und jene der Fahrdynamik spielerisch zu erfahren. Wie schon der Chef-Ingenieur des MX-5 mir bezüglich Turbo und Kompressor erklärte, warum zu viel Power, die unkontrollierbar ist, wenn man auch genau die perfekte Menge an Leistung haben kann, um das Auto voll auszufahren. Recht hat er denn, denn die 160 PS sind gut dimensioniert, um in den Bergen und auf den Landstraßen Spaß zu haben. Oder auch mal quer aus einer Kurve heraus zu beschleunigen. Dabei wird es nie gefährlich, denn das Chassis verzeiht quasi jeden Fehler, der Hintern spürt genau, was hinten passiert und die Lenkung gibt gutes Feedback von der Vorderachse weiter.

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Der Skyactiv-G 160 in der Exklusive-Line nimmt seinen Auftrag schon ernst (Sports-Line mit Bilstein-Dämpfern konnten wir leider nicht fahren), dabei macht sich der Skyactiv-G 131 schon eher einen Spaß aus den Ausflügen. Gegenüber seinem stärkerem Bruder ist er etwas weicher und nicht ganz so straff abgestimmt. Die Karosserie rollt etwas mehr („body roll“), als der knapp 25 Kilogramm schwerere Skyactiv-G 160 und das hemmt die Fahrfreude in den Bergen etwas. Das er in der Leistung etwas hinterher hinkt und ihm nicht genug Bums (150 Nm Drehmoment) aus dem Drehzahlkeller bereitsteht, ist da eher zweitrangig.

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Akustisch liegen beide auf der selben dröhnenden Welle, der eine etwas lauter als der andere. Die Unterschiede der Motoren bemerkt man erst, wenn man es wirklich darauf anlegt alles aus den Saugmotoren herauszuholen. Mit anderen Worten, wer nie damit spielen will, dem reicht auch die 131 PS starke Variante des MX-5. Wer allerdings das Spaßauto schlechthin auch einmal zum Spielen rausholen will, der sollte nicht am mageren Aufpreis von etwa 1.000 Euro sparen und sich den großen Motor gönnen. Mehr Spaß mit Hinterradantrieb für diesen mageren Preis gibt es aktuell nicht.

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Auf den Bildern ist das Saphirblau Metallic, sowie Purweiß als Lackierung zu sehen und in beiden Fällen die Exklusive-Line Ausstattung. Der blaue MX-5 steht auf 17 Zoll Felgen durch die Skyactiv-G 160 Motorisierung, der weiße auf serienmäßigen 16 Zoll Felgen.

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Hier geht es weiter zum Fahrbericht des Mazda MX-5 (NC) in der Yusho-Edition, also mit Kompressor-Umbau und Motorsport-Ausrüstung.

Weitere Stimmen zum neuen Mazda MX-5 bei passion:driving, mein-auto-blog, automobil-blog, 1300ccm und trendlupe.

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Text/Fotos: Fabian Meßner