Cupra Born (77 kWh) Test: mehr Reichweite, weniger Spaß

Der Cupra Born kommt in diversen Ausbaustufen. Nun konnten wir uns zwei Wochen intensiv mit der größten Version beschäftigen, dies bedeutet den großen Akku von 77 kWh netto sowie den stärksten Antrieb mit 170 kW Peakleistung. Doch diese Kombination kommt mit einigen Kompromissen. Und wer Spaß mit dem kleinen Spanier aus Zwickau haben will, der sollte vielleicht auf den großen Akku verzichten. Mehr dazu auch im Video-Fahrbericht.

Video-Fahrbericht Cupra Born (77 kWh)

Mehr ist nicht immer mehr!

Im Grunde sind wir zuvor lediglich den Cupra Born mit 150 kW Antrieb und 58 kWh Netto-Kapazität gefahren. Ein netter Stadtflitzer mit Sportambitionen. Wer noch mehr rausholen will, der sollte vermutlich lediglich auf den stärken Antrieb mit 170 kW im Peak setzen. Denn somit ist die maximale Leistung bis in den mittleren Batterieladestand von 55% verfügbar. Der große Akku liefert in unserem Testwagen die maximale Leistung nur bis zu einem Batterieladestand von 85%. Mitunter, wenn man auf die Batteriegesundheit achten will, in Realität also niemals. Da man das Aufladen nur bis 80% empfiehlt, auch um die Garantiebestimmungen einzuhalten.

Cupra Born 77 kWh Test Heckansicht

Cupra Born (77 kWh) mit großer Autobahn-Reichweite

Der Vorteil des großen Akku liegt – bei vollem Ladestand – an der erfahrbaren Reichweite. Zwar sollte unsere Konfiguration rund 500 Kilometer abdecken können, bei herbstlichen Bedingungen sind es noch rund 430 Kilometer. Was allerdings auch heißt, das schnelle 200 Autobahn-Kilometer (bis 150 km/h) am Stück absolut kein Thema sind. Zwar kostet dies rund drei Viertel des Akku Inhalts, aber ein Ladestopp ist auch bei anhaltendem Vmax nicht notwendig.

2022 Cupra Born 77 kWh Test Frontansicht

Sport oder Langstrecke?

In Summe macht der kleine Quirl mit dem kleineren Akku mehr Fahrspaß. Die rund 1,9 Tonnen sind spürbar, gerade wenn man im Vergleich ein ähnliches Fahrzeug mit weniger Gewicht bewegt. Wer die Ladesäule scheut und den Born interessant findet, kommt um den großen Akku nicht herum. Wer sich allerdings für das sportliche Potential interessiert, sollte eher einen Blick auf die leichte Variante werfen, wenn auch ein paar Kilometer Reichweite damit auf der Strecke bleiben.

Text/Fotos: Fabian Meßner