Ein schicker Kombi mit alternativem Antrieb. Das will der Peugeot 508 SW HYbrid sein. Zumindest im Punkt des Auftretens spricht alles für den Franzosen, innen wie außen ist er einfach ein Hingucker. Der Plug-in Hybrid Antrieb allerdings könnte besser sein, denn in vielen Punkten ist die Konkurrenz hier inzwischen besser unterwegs. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht Peugeot 508 SW HYbrid
Fahreindruck des Peugeot 508 SW HYbrid
Nach zwei Wochen mit dem Peugeot 508 SW HYbrid ist es noch immer ein hin und her. Manche Punkte macht er richtig gut, teils besser als die Konkurrenz und bei anderen, teils essentiellen Attributen lässt er einfach Punkte liegen. Der Plug-in Hybrid Antrieb überträgt seine Kraft im 508 lediglich auf die Vorderräder. Was kein Problem ist, denn innerhalb von zwei Wochen gab es nicht einmal das Gefühl den Allradantrieb zu benötigen, den etwa der fast baugleiche 3008 liefert. Der Antrieb baut auf dem bekannten 1,6-Liter Turbobenziner auf. Mit 181 PS (300 Nm) ist der alleine auch nicht schwach, weshalb selbst bei leerem Akku der Vortrieb noch immer passt. Gleichermaßen übrigens auch der verhältnismäßig niedrige Verbrauch. Also etwas, was für den 508 spricht.
Schnell an der Ladesäule
Hinzu kommt eine 81 kW (110 PS) E-Maschine mit 320 Nm Drehmoment. Dank der 11,5 kWh Lithium-Ionen-Batterie, die dabei nichts vom Kofferraum oder sonstigem einnimmt, soll er bis zu 48 km weit rein elektrisch fahren. Die Realität sieht aber anders aus. Selbst städtisch sind maximal 35 bis 38 Kilometer drin. Irgendwo zwischen Akku, Getriebe und E-Motor hat er 508 SW HYbrid enorme Verluste. Denn Konkurrenzprodukte schaffen mehr und das bei einem kleineren Akku. Auf der anderen Seite ist der Franzose einer der wenigen Plug-in Hybride, die mit einem 7,4 kW On-Board-Lader ausgerüstet werden können. Selbst bei absolut leerem Akku steht man in den meisten Fällen deutlich weniger als zwei Stunden an der Ladesäule. Was rund eine Stunde weniger ist, als Peugeot selbst angibt.
Obwohl man mit dem alternativen Antrieb keine Kompromisse eingeht, was den Raum betrifft, gibt es Einschränkungen. Der Kofferraum fasst so viel wie die normalen Verbrenner, jedoch liegt die Zuladung mit 331 Kilogramm deutlich unter den konventionellen Antrieben. Am Ende überwiegen knapp die guten Seiten mit dem edlen Look, dem schnellen On-Board-Lader und dem fairen Verbrauch bei vollem sowie leerem Akku. Wer aber mit einem Plug-in Hybrid viel elektrisch fahren möchte, der muss sich auf häufige Ladepausen einstellen.
Text/Fotos: Fabian Meßner