Es gibt sie noch, die echten Familienautos. Die gegenwärtige Familie will ein SUV. Um dann beim ersten Urlaub zu erkennen, es war die falsche Wahl. Abhilfe kann da ein Auto wie der Peugeot Rifter XL schaffen. Er hat vielleicht nicht den vollen SUV-Trend-Look, kann dafür aber punkten, wo so gut wie jedes Kompakt-SUV versagt: Platz und Raum für die Familie. Das fängt schon mit drei Einzelsitzen inklusive Isofix an und geht über einen riesigen Kofferraum. Wahlweise auch nochmal größer und mit dritter Sitzreihe.
Eine Plattform, drei unterschiedliche Modelle
Nach dem Citroen Berlingo in normaler Form, werfen wir nun auf den Peugeot Rifter XL. Unter dem Blech steckt weitestgehend dieselbe Technik wie beim Citroen. Allerdings ist der Radstand verlängert, was vor allem nochmals mehr Platz schafft. Ein wenig in der zweiten Reihe aber vor allem im Kofferraum. Im direkten Vergleich bringt der lange Radstand alleine bis zu 500 Liter mehr Kofferraumvolumen. So viel Kofferraum bieten die meisten Kompakt-SUVs nicht einmal generell an. Ein weiterer Vorteil des Rifter ist, dass er durch seine Kastenform keineswegs verbaut ist. Während andere drei Mal zum Möbelhaus fahren müssen, ist mit diesem Wagen alles im ersten Anlauf verstaut. Dabei ist er nicht nur Umzugshelfer, sondern hat auch für den Alltag mehr als ausreichend Ablagen für Flaschen oder ganze Videokonsolen, die theoretisch über den optionalen 230-Volt-Anschluss auch betrieben werden können.
Peugeot Rifter XL kommt im Outdoor-Crossover-Look
Immerhin ganz so langweilig, wie diese Kästen vor ein paar Jahren noch waren ist er nicht. Ein wenig Kunststoff hier, ein wenig Kunststoff da und schon ist der Crossover-Look perfekt. Dabei sind die Claddings gerade an der Tür und im Schweller-Bereich soweit nach oben gezogen, dass auch der eine oder andere Rempler sowie Zusammenstoß mit dem Einkaufswagen nicht direkt in einer Delle endet.
Fahreindruck des Rifter XL BlueHDI 130
Bei den Antrieben ist die Auswahl, wie auch generell bei den Extras eher mau. Schnell und einfach kann man sich einen Rifter zusammenstellen. Die größte Entscheidungshürde wird die Lackierung sein. In unserem Fall treibt der 130 PS Diesel über die 8-Gang-Automatik die Vorderräder an. Ausreichend Vortrieb, aber vielleicht auch schon der notwendige Motor, denn bei voller Beladung von 555 Kilogramm braucht es ordentlich Drehmoment aus dem Stand. Das liefert so nur der Dieselmotor. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht
Der Rifter ist ganz klar nichts für „hippe Familien“. Die müssen erst lernen, dass ein SUV definitiv auch seine Nachteile hat. Der Look gibt es schon vor. Nur wer clever ist, versteht, dass Gepäck auch Raum erfordert oder einen aktiven Lebensstil mit Mountainbike hegt, der wird mit dem Wagen schnell glücklich werden.
Video-Fahrbericht Peugeot Rifter XL BlueHDI 130
Text: Fabian Meßner
Titelbild: Fabian Meßner
Fotos: Peugeot