Die Modellpflege der Mercedes-Benz V-Klasse ist nicht direkt als solche zu erkennen. Man muss schon genau wissen, wo man hinblicken soll, damit man die Veränderungen erkennt. Eine Veränderung steck dabei mit dem neuen 2,0-Liter Dieselaggregat gut versteckt unter der Motorhaube. Im ersten Fahreindruck stellt sich mit dem Mercedes-Benz V 300d 4MATIC die neue Topmotorisierung.
V-Klasse Modellpflege mit OM 654 in drei Leistungsstufen
Den OM 654 verbaut man in der neuen V-Klasse in drei Leistungsstufen von 163 über 190 bis hin zu 239 PS. Das Drehmoment variiert dabei von 380 über 440 bis hin zu 500 Nm. Wobei erwähnt sei, dass im V 300d ein kurzzeitiger Overboost von 30 Nm steckt. Damit bietet man erstmals seit dem Wegfall des V6-Diesel einen leistungsstärkeren Motor an. Emotional betrachtet kein wirklicher Ersatz hierfür, doch auf dem Papier ein deutlicher Schritt nach vorne.
Fahreindruck des Mercedes-Benz V 300d 4MATIC
Die Kraftentfaltung ist wie vom OM 654 mit zwei Turboladern bekannt, direkt und gleichmäßig. Der 4-Zylinder-Diesel hält mehr als nur ein wenig Kraftreserven für die Großraumlimousine parat. Was wiederum die Frage aufwirft, braucht es diese Motorisierung überhaupt? Wer sich bisher wegen des fehlenden Sechszylinders von der V-Klasse abgewandt hat, bekommt nun zumindest auf dem Papier einen adäquaten Ersatz geliefert. Im Sinne der Wirtschaftlichkeit und Ruhe auf langen Strecken empfiehlt aber schon nach einer kurzen Testfahrt ein anderes Modell.
Der optionale 4MATIC Allradantrieb bringt etwas mehr Mechanik und damit auch etwas mehr (subjektive) Unruhe in den Wagen. Gleichermaßen erweckt der V 300d oft das Gefühl nicht zufrieden mit seinem langsamen Fahrer zu sein. So zeigt sich der Basis-Diesel im V 220d ohne 4MATIC wesentlich ruhiger, gemächlicher als auch entspannter. Dabei ist er keinesfalls untermotorisiert und weiß die 2,2 Tonnen Leergewicht problemlos zu bewegen. Mehr zum Thema Antriebe auch in unserem Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht Mercedes-Benz V 300d 4MATIC
Neuerungen der Modellpflege 2019
Weitere Neuerungen der V-Klasse sind die etwa aus China bereits bekannten Luxus-Sitze, die in ihrer voll ausgefahrenen Liegeposition selbst eine S-Klasse schwach aussehen lassen. Hinzu kommen neue Leder-Varianten, neue Dekore oder auch ein kleines Upgrade für den Fernlicht-Assistent bei den optionalen LED-Scheinwerfern. Ansonsten bleibt die V-Klasse so praktisch wie bisher.
Text: Fabian Meßner
Fotos: Daimler AG