Erste Fahrt in der neuen A-Klasse: Tech-Fest der Extraklasse

Man weiß gar nicht so richtig, wo man anfangen soll. Denn die neue Mercedes-Benz A-Klasse ist nicht einfach nur der Nachfolger des Vorgängers, sie setzt direkt ein paar Ausrufezeichen. Für die Kompaktklasse, aber auch für die Daimler AG selbst. Technisch gesprochen, ist die A-Klasse weiterentwickelt als das Flaggschiff S-Klasse. Fahrbericht mit dem neuen A 200 inklusive 7G-DCT.

Tech-Fest in der Kompaktklasse durch die neue MBUX

Das Ausrufezeichen innerhalb der Daimler AG ist wohl das mit MBUX benannte System. Die neue A-Klasse hat (mal wieder) etwas besonderes mit auf den Weg bekommen. Die Mercedes-Benz User Experience ist so umfangreich, dass sie bei uns ein eigens Video bekommen hat. Im Grunde versteht man darunter einmal den ganzheitlichen Ansatz der Touch-Bedienung, zum anderen finden so auch Features wie eine künstliche Intelligenz, Augmented Reality und eine intelligente Sprachbedienung in den kleinsten Benz.


Der kleinste Benz ist zudem auch zu einem geworden. Ruhiger als der Vorgänger, nicht mehr so rau und ruppig. Innen geht es wesentlich leiser zu, auch das Fahrwerk mit optionaler Verstelldämpfung macht einen guten Eindruck. Je nach Motorisierung (und Felgen) setzt man zudem auf eine Mehrlenker-Hinterachse – wie auch in unserem Fall. Kurz gesagt: der Fahreindruck hat wenig bis gar nichts mehr mit dem Vorgänger zu tun. Er hat den Stern im Grill wahrlich verdient.

Neue A-Klasse Front Progressive

Fahreindruck des Mercedes-Benz A 200 7G-DCT

Der Motor im Mercedes-Benz A 200 hat dabei allerdings nur einen halben Stern. Denn hier legt die Daimler AG mit Renault-Nissan bei der Entwicklung zusammen. Heraus kam ein 1,33-Liter Turbo-4-Zylinder, welcher die potentielle Kundschaft zufrieden stellen soll. Das 163 PS (250 Nm) Aggregat beeindruckt vor allem beim niedrigen Real-Verbrauch von 6,1 l/100km bei einem Stadt-Land-Autobahn-Mix und 30° Celsius Außentemperatur. Das neue 7G-DCT wechselt selbst im Sport-Modus die Gänge eher ruhig, gelassen aber mit schwäbischer Präzision. In gewissen Drehzahlbereichen ist der Motor etwas kerniger von der Akustik, klingt im oberen Drehzahlbereich etwas gequält. Für den Fan der Marke wohl die falsche Wahl, die sollten eher zum M 260-Triebwerk im A 250 greifen. Die breite Masse wird mit dem A 200 mehr als zufrieden sein, insbesondere durch den überraschend niedrigen Verbrauch.

Neue A-Klasse Heck Progressive

Fahr-Assistenz-Systeme aus der S-Klasse für die A-Klasse

Überraschend auch, weil der Testwagen mit so gut wie allen Extras (und damit Gewicht) vollgepackt war. Technisch ist die A-Klasse nicht nur durch das Infotainment-System der S-Klasse voraus, der Kleine hat sich auch fast alle Assistenz-Systeme unter den Nagel gerissen. Damit wird besonders die Langstrecke zum Kinderspiel. Teil-Autonomes gleiten auf der Autobahn ist nun kein Problem mehr, selbst im kleinsten Stuttgarter. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht mit detaillierten Eindrücken.

Video-Fahrbericht Mercedes-Benz A 200 7G-DCT

Der Nutzwert der A-Klasse ist gestiegen

Design-Fauxpas wie die zu kleine Heckklappen-Öffnung hat man mit der neuen Generation auch direkt korrigiert. Dies ist nun 20 Zentimeter breiter als zuvor. Der Kofferraum dahinter ist zwar nur um 29 auf 370 Liter gewachsen, kann nun aber auch für sperriges Gepäck genutzt werden. Generell hat man die Front tiefer, etwas breiter und aggressiver gestaltet. Je nach Exterieur-Line versteht sich. Die Seitenansicht wurde „clean“ gehalten, mit lediglich einer dezenten Schulterlinie. Am Heck hingegen hat man, abgesehen von den Rückleuchten, sich auf das wesentliche reduziert.

Neue A-Klasse Kofferraum Öffnung

Was Spaß macht hat seinen Preis

Im Cockpit kann man den kleinsten Benz ordentlich aufwerten. Zudem ist das Cockpit, durch die zwei großen Screens, radikal reduziert worden. Die optional zwei Mal 10,25 Zoll großen Displays dominieren das Interieur. Regeln schlussendlich aber auch alles. Abgesehen von der Klimaanlage, die noch darunter ein eignes Bedienpanel bekommen hat. Hierzu folgt in Kürze das erklärende Video. Schlussendlich hat, wie so oft, alles seinen Preis. Mit knapp 56.000 Euro verdoppelt der Testwagen fast den Basispreis und untermauert somit auch den Anspruch „das Beste oder Nichts“ anzubieten. Einen etwas detaillierten Eindruck findet man bei den mb passion Kollegen.

Neue A-Klasse Interieur Progressive Komfortsitz

Fotos: Daimler AG (Innenraum)
Text: Fabian Meßner

3 Gedanken zu „Erste Fahrt in der neuen A-Klasse: Tech-Fest der Extraklasse“

  1. Wortspiel: Früher Elch-Test -> heute Tech-Fest.
    V.a. in die B-Klasse gehören zumindest in die Basis analoge Instrumente…

    1. Müsste man nun abwarten, was genau sie aus der B-Klasse machen. Ist aber eher davon auszugehen, dass hier die gleichen Instrumente übernommen werden.

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