Der Ibiza Cupra war einmal. Auch wenn es Konzepte für einen Neuen gibt, ist aktuell nicht wirklich klar, ob es auch Chancen gibt. Für den Moment ist damit die schnellsten Variante der einzige 4-Zylinder mit 150 PS Leistung im spanischen Kleinwagen. Da stellt sich die Frage, lohnt sich der Aufpreis, das Mehr-Gewicht gegenüber dem 115 PS starken 1.0 TSI 3-Zylinder? Der Fahrbericht klärt’s.
Die Unterschiede des Seat Ibiza 1.5 TSI zum 1.0 TSI in Zahlen
Im direkten Vergleich ist der 1.5 TSI gegenüber dem 1.0 TSI im Topspeed 20 km/h schneller, benötigt 1,5 Sekunden weniger auf Tempo 100 km/h und setzt dabei 40 Kilogramm mehr in Bewegung, was auch einen um 0,2 Liter höheren Normverbrauch zur Folge hat. Allerdings kann er auch nochmals 100 Kilogramm mehr anhängen, es gibt keine DSG-Option und auch die Versicherungsklasse steigt deutlich.
Mehr Kraft, mehr Fahrspaß, mehr spanisches Feuer
Da müssen nun die Fahrdynamik-Punkte deutlich überwiegen. Zur Wahl steht der 1.5 TSI im Seat Ibiza nur in der FR-Ausführung, also schon unter einem sportlichen Scheinwerferlicht. Die optionalen 18 Zoll Räder stehen dem Kleinwagen ausgesprochen gut, wenn auch das Gummi auf der Felge so wenig wird, dass die Fahrt eher als „hart“ zu beschreiben ist. Somit kommt er dem alten Cupra doch nah. Was zuerst auffällt ist der Klang. Nicht sportlich, aber auch nicht tackernd, wie bei den 3-Zylinder-Motoren. Vielleicht das angenehmste Feature, was man für knapp 3.000 Euro mehr bekommt. Allerdings ist nicht nur der Norm-, sondern auch der Testverbrauch höher als im 1.0 TSI. Mit 5,9 bis 6,5 l/100km saugt der stärkste Ibiza seinen 40 Liter Tank definitiv am schnellsten leer.
Dem Fahrspaß tut dies aber keinen Abbruch. Denn ein präzises 6-Gang-Schaltgetriebe und ein verhältnismäßig drehfreudiger Motor passen gut zum flotten Image des Spaniers. Er macht kurz gesagt definitiv mehr Spaß, insbesondere wenn es auf die Landstraße geht oder man lange Touren fahren muss. Denn er ist leicht, hat Kraft und kann somit fast ohne Reue schnell bewegt werden.
1.5 TSI muss nicht sein – FR sorgt für Sport-Charakter
Unbedingt notwendig ist der große Motor allerdings nur für jene, die den Cupra vermissen. Zu empfehlen ist jedoch die FR-Ausführung mit dem größeren Querstabilisator, sowie den härteren Stoßdämpfern. Mit FR wird der Ibiza nicht nur 15 mm tiefergelegt, sondern auch auf die Straße optimiert. Er fährt sich direkter, präziser und nicht mehr so langweilig, leicht schwammig wie die normalen Ausführungen. Grund hierfür ist allerdings auch die Option „Seat Drive Select“, welche die Dämpfer in zwei Settings auf Sport oder Normal trimmen kann.
Video-Fahrbericht Seat Ibiza 1.5 TSI
Text/Fotos: Fabian Meßner