Im Fahrsicherheitstraining wird man durchaus einmal damit konfrontiert. Mit Netz und doppeltem Boden ist Aquaplaning auch leicht unterhaltsam, in der realen Welt auf öffentlichen Straßen hat die Gefährdung von bewässerten Straßen allerdings oft Unfallfolgen. Hiermit befasst sich der Zulieferer Continental mittels eines Warnsystem, welche die Aquaplaning-Gefahr frühzeitig erkennen kann.
Was bedeutet Aquaplaning?
Bei Aquaplaning schwimmt der Wagen aufgrund der nassen Fahrbahn auf. Kein Reifen oder Antriebssystem ist hier sicher. Schwimmt der Wagen auf dem Wasserfilm entscheidet mehr oder weniger der Zufall, wohin die Reise geht. Um den Fahrer vor dieser „Passagier-Situation“ zu warnen, arbeitet das Technologieunternehmen Continental an einem Warnsystem.
Continental nutzt bereits verbaute Systeme
Genutzt werden hierfür Systeme, die derzeit schon in vielen Fahrzeugen verbaut sind. Kamera- und Reifensensordaten werden zu einer Informationsquelle zusammengeführt. Dadurch soll die Aquaplaning-Gefahr frühzeitig erkannt und der Fahrer so beispielsweise akustisch sowie visuell davor gewarnt werden. Die Geschwindigkeit kann so durch den Fahrer angepasst werden, wodurch die Gefahr eines aufschwimmenden Fahrzeuges reduziert wird. Der Serieneinsatz ist laut den Experten von Continental bereits in den nächsten kommenden Fahrzeug-Generation denkbar.
„Plötzlich auftretendes Aquaplaning ist trotz bester Reifen immer Schreckmoment und kann eine Unfallgefahr bedeuten. Auf Basis von Sensorinformationen und Software entwickeln wir eine leistungsstarke Technologie, die das Gefahrenpotential von Aquaplaning erkennt und den Fahrer frühzeitig warnt.“ – Frank Jourdan, Continental Vorstandsmitglied und Leiter der Division Chassis & Safety
Reifen selbst können Aquaplaning-Gefahr mindern
Ein besonderer Hinweise gilt hier auch den Reifen. Die Aquaplaning-Gefahr kann schon durch die Beachtung der empfohlenen Mindestprofiltiefe von drei Millimetern gemindert werden. Denkbar, allerdings derzeit nicht durch Continental bestätigt, ist auch eine automatische Anpassung der Geschwindigkeit in Verbindung mit der aktuellen Generation der ACC-Systeme.
Bei der Erkennung der Gefahr greifen die Entwickler auf die vier Kameras von 360-Grad-Systemen zurück. Denn bei hohem Wasservorkommen auf der Straße zeigen die Kamerabilder der Seitenspiegel ein „spezifisches Spritz- und Sprühmuster“ auf. Gleiches gilt für die Reifendruck-Sensoren, welche auch nach einem speziellen Muster abgefragt werden. Der eTIS-Sensor kann, da er auch das Reifenprofil selbst erkennt, zudem eine empfohlene Geschwindigkeit bei zunehmend nasser Straße an den Fahrer weitergeben.
Fotos: Continental