Ateca, Tiguan und Kodiaq. Drei Autos mit den selben Genen, unterschiedlichen Preisen und völlig verschiedenen Zielen. Über den VW Tiguan in Version 2.0 haben wir bereits berichtet, auf den Skoda Kodiaq müssen wir noch warten. Heute geht es also um den spanischen, temperamentvollen Seat Ateca. Ihn unterscheidet nicht nur der Look und die Größe, nein auch der Fahreindruck des Seat Ateca 1.4 TSI ist ein völlig anderer als beispielsweise im VW Tiguan.
Fahreindruck des Seat Ateca 1.4 TSI
Man möchte meinen, wenn sich zwei die Plattform teilen und alles andere bis auf das Design, sind sie an sich identisch. Doch der Ateca straft uns Lügen, denn er fährt sich deutlich agiler als der Tiguan. Es mag nur ein minimales, härteres Dämpfer-Setup sein, doch das spürt man. Die von Kurven durchzogene Steiermark stellt den Ateca vor keinerlei Probleme. Gar ein wenig mehr Fahrfreude als gedacht kommt auf, die Wankbewegungen halten sich erstaunlicherweise in Grenzen. Einziges Manko ist, wenn man die Drehzahl des 1.4 TSI zu sehr in den Keller fallen lässt. Unterhalb von 2.000 Touren verfällt der Vierzylinder-Turbomotor in den Siebenschläfer-Modus.
Vielleicht ist das fehlende DCC gar ein Segen für den Seat Ateca, der hierdurch zwar straffer, aber auch direkter übersetzt ist als seine Kollegen. Die Regelsysteme müssen weniger als gedacht eingreifen, um die träge Masse wieder auf Kurs zu bringen, denn er bleibt auf Kurs. Nur minimal schiebt der Frontgetriebene Ateca über die Vorderachse, tritt dann aber schon vor dem Scheitelpunkt wieder an.
Vielleicht auch ein Dieselmotor statt 1.4 TSI
Der 1.4 TSI mit aktiver Zylinderabschaltung ist vielleicht nicht der spritzigste Motor, den es für den Spanier gibt, aber vielleicht einer der interessantesten. Manchmal auf zwei und manchmal auf vier Zylindern. Eine Technik auf die man sich einstellen muss, um die Vorteile an der Zapfsäule herauszufahren. Wer viel und weit vorausschaut, kann von der Systematik profitieren. Wer eine IT-Fahrweise von 0 und 1 pflegt, sollte durchaus besser zu einem Dieselmotor greifen.
Empfehlung zur Ausstattung des Ateca
Bei der Ausstattung lohnt der Verzicht auf Leder. Denn die serienmäßige Stoff-Alcantara-Ausführung des XCELLENCE sieht weitaus hochwertiger aus. Auch die Ausstattung Style kommt mit einem farblichen Mix genauso poppig daher, wie der Ateca selbst. Die neue 360-Grad-Kamera lässt sich Seat allerdings in jedem Fall zusätzlich bezahlen. Ob man dies braucht hängt wohl vom eigenen Können und der Größe der vor Ort vorhandenen Parklücken ab. Mit dem System als solches lässt sich schon bis auf den fast letzten Millimeter an die Bordsteinkante herannavigieren.
Somit ist der Startpreis von 19.990 EUR primär ein Lockangebot. Wer sich seinen Ateca schön ausstaffieren will zahlt schnell drauf. Für die Ausstattung XCELLENCE, die dabei immerhin alles nötige und einige Features umfasst, sind fast 6.000 Euro mehr zu bezahlen. Dafür gibt es, trotz kompakter Abmessungen von nur 4,36 Meter Länge ein ziemlich gut abgestimmtes Kompakt-SUV, welches auch auf der Rückbank noch ausreichend Platz bietet.
Video-Fahrbericht Seat ATECA 1.4 TSI
Text: Fabian Meßner
Fotos: Seat