2022 Lexus LC 500 Cabriolet Test Autophorie

Lexus LC 500 Cabriolet Test: der letzte offene Cruiser?

Das Lexus LC 500 Cabriolet ist schon fast ein Einhorn. Nicht nur, dass Cabrios immer seltener werden, auch im Bereich von teuren Oberklasse-Modellen, sondern auch dieser Motor. Angetrieben von einem frei atmenden 5,0-Liter V8 Benziner ohne jegliche Aufladung, gekoppelt an eine 10-Gang-Automatik, die lediglich die Hinterräder antreibt. Ein letztes Hurra auf eine großartige Motorenart. Mehr dazu auch im Video-Fahrbericht.

Video-Fahrbericht Lexus LC 500 Cabriolet

Der letzte echte V8 in Europa?

Es könnte gut das letzte Mal gewesen sein, dass wir einen solchen Motor innerhalb Europas fahren können. Selbst im finanziell ähnlich aufgestellten deutschen Luxus-Segment gibt es kaum noch etwas vergleichbares. Wenn überhaupt bekommt man vielleicht noch einen Roadster, der allerdings mehr zum Heizen als zum Cruisen einlädt. Das rund 130.000 Euro teure Lexus Cabriolet ist alleine. Als würde es vom Look nicht schon genug auffallen, scheint auch der besänftigende Klang eines V8-Motors die Passanten mit Verwirrung vor den Kopf zu stoßen. Neben dem klassischen „Was ist das“-Gesicht kommt auch noch ein „Welch’ Motor treibt ihn an“-Ausdruck hinzu. 

Offener Klanggenuss im Lexus LC 500 Cabriolet

Seltenheitswert par excellence, aber was hat man als Fahrer davon. Gegenüber dem Coupé klingt das LC 500 Cabriolet, obwohl seither ein paar Abgasnormen vergangen sind, gefühlt lauter und voller. Besonders mit geöffnetem Verdeck. Bei geschlossenem Verdeck erhascht man erst bei wirklich hohem Autobahn-Tempo, dass es sich nicht um ein Coupé handelt. Lexus hat alles mögliche getan, um dem Cabrio im geschlossenen Zustand den bestmöglichen Akustik-Luxus zu erlauben. 

2022 Lexus LC 500 Cabriolet offen Heckansicht

Luxus egal ob geöffnet oder geschlossen

Auch offen bleiben die Haare – zumindest in der ersten Reihe – an Ort und Stelle. Erstaunlich wie wenig Verwirbelungen bis rund 130 km/h in das Cockpit dringen. In der zweiten Reihe muss man sich auf etwas mehr Frischwind einstellen, dennoch ist es auch hier auf gemütlichen Landstraßen mehr als nur erträglich. Untermalt wird alles vom ruhigen, sanften V8-Sound. Der bei niedrigen Drehzahlen nur im Hintergrund leicht zu hören ist und erst ab rund 4.000 Touren wirklich zum Leben erwacht, bevor er dann gen 6.000 Touren den Putz von den Wänden holt.

Text/Fotos: Fabian Meßner