Mit dem ti-Schriftzug hat der BMW 128ti große Fußstapfen zu füllen. Doch kann er dies bei den engen Maßgaben des Baukastens überhaupt? Wie viel der „besondereren Sportlichkeit“, die BMW mit dem Turismo Internazionale verspricht liefert der Wagen und dann noch in der Ausführung mit Winterreifen? In Kurzform: dieser Wagen braucht Sommer, mehr dazu auch im Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht BMW 128ti
Der BMW 128ti verlangt Sportreifen
Sommer heißt in diesem Fall, man sollte das Geschenk von BMW annehmen und sich bei der Bestellung direkt die kostenfreien Sportreifen mitgeben lassen. Erst damit entfesselt man das volle Potential des Wagens. Zwingend notwendig sind die Reifen nicht, doch ohne lässt man einiges auf der Strecke. Sprichwörtlich. Was sich im Fall des Ausnahme-Test mit Winterreifen deutlich zeigt. So gut die geänderte Vorderachse auch ist, so sehr baut sie auf die entsprechenden Gummis. Die Winterreifen schaffen es einfach nicht, die gegebene Leistung in konsequenten Vortrieb umzusetzen.
Ein Fahrwerk mit Hingabe
Dafür zeigt sich auch, die Hingabe der Ingenieure, denn die üblichen „Frontkratzer-Probleme“ hat der Wagen nicht. Weder das ESC greift ein, noch springt die Vorderachse wild rum und fährt den Stempel aus. Der Wagen ist durch sein M Fahrwerk eine härtere Nummer, auch im Vergleich zum Top-Modell. Was im Alltag vielleicht etwas zu straff sein mag. Zeigt sich bei entsprechender Benutzung als positiver Effekt. Auch charakterlich kann man hier variieren, zwar nicht vom Fahrwerk, aber beim Rest des Antriebs. In Comfort tritt der Wagen harmlos, gar lasch an. Ideal für die tägliche Tour durch die Stadt.
Alle Elektronik aus bedeutet Freiheit für den BMW 128ti Fahrer
Schaltet man hingegen in Sport, wird die Gasanahme sehr direkt und die Gangwechsel noch einen Hauch schneller. Dabei lässt sich die Assistenz auch weitestgehend abschalten. Was auch auf das DSC zu trifft. Erst im Halb-Modus „DSC Traction“, der noch ein wenig bremsend eingreift, schlussendlich lässt sich auch DSC Off anwählen. Aus heißt hier auch definitiv aus, was dem Fahrer genau die Freiheiten gibt, die man sich von einem „besonders sportlichen“ Modell auch erwartet.
Text/Fotos: Fabian Meßner