Der brandneue Kia Sportage 1.6 CRDi der fünften Generation steht unter dem Motto „Vereinte Gegensätze“. Die neue Design-Strategie der Südkoreaner ist definitiv nicht für Jedermann, welcher Einheitsbrei bevorzugt. Der graue, langweilige, deutsche Geschmack muss sich wohl erst an den neuen Look gewöhnen. Doch auf den zweiten, vielleicht dritten Blick wird schnell klar, Kia will sich nicht mehr nur durch ein faires Preis-Leistungsverhältnis abheben, sondern auch klare Kante zeigen. Was definitiv gelungen ist, gerade da ihm farbenfrohe Lackierungen gut zu Gesicht stehen. Nicht zuletzt technisch kann er abliefern, mehr dazu auch im Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht Kia Sportage 1.6 CRDi AWD
Langweilig war gestern
Man könnte glatt meinen der Boom an Kompakt-SUVs hat den Markt so sehr verwaschen das ein Ei dem anderen gleicht. Was sich über den neuen Kia Sportage nicht sagen lässt. Die überaus expressive Frontgestaltung lässt keinerlei Vergleiche mit anderen Modellen zu. Erst über die Seitenlinie hin zum Heck wird der Südkoreaner etwas ruhiger. Dabei versteckt sich unter dem neuen Kleid eine ebenso neue Plattform mit rundum neuer Technik im Innenraum. Teile davon sind bereits aus dem EV6 bekannt, nun aber auch den Nicht-Elektroauto-Fahrern zugänglich.
Die leise Kabine des Kia Sportage 1.6 CRDi
Eine Menge Gehirnschmalz muss auch in die Isolierung der Kabine geflossen sein. Trotz des Dieselmotors ist die Kabine angenehm leise, selbst bei normaler Autobahngeschwindigkeit machen sich Windgeräusche noch nicht wirklich bemerkbar. Genauso knüpft man am Komfort an, der sich sehen lassen kann. Es ist ein gesunder Mix aus sanfter Dämpfung aber notwendiger Härte gelungen, der ein unnötiges Aufschaukeln in Kurven unterbindet. Zudem ist die Lenkung um ein Vielfaches besser als im Vorgänger, bietet etwas mehr Direktheit und eine gleichermaßen wichtige Leichtigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten, etwa beim Einparken.
Edition 7 ist gut, Vision ist besser und Spirit notwendig für das große Kino
Der perfekte Kompakte in SUV-Form also? Nicht ganz, denn neben dem Namen hat er noch etwas vom Vorgänger mitbekommen. Wer etwas bestimmtes wünscht, wird schnell in eine gewisse Ausstattung gezwungen. Im Detail sieht es besser aus als zuvor, da gerade die Basis – wenn sie auch nur mit Schaltgetriebe verfügbar ist – enorm gut ausgestattet ist. Bei der Konkurrenz hat man im direkten Vergleich schon drei bis vier Kreuze im Optionsheftchen machen müssen, bevor man auf diesen Stand der Technik kommt. Sucht man hingegen das Panorama-Display mit zwei Mal 12,3-Zoll Anzeigen führt absolut nichts an der Spirit-Ausführung vorbei. Der faire Preis-Kracher ist hingegen, mit dem Blick auf teurere Konkurrenten, ganz klar die Vision-Ausführung.
Fotos: Fabian Meßner