Ein erster Fahreindruck des Skoda Enyaq iV 80 zeigt, große Felgen müssen nicht immer mit einem großen Verbrauch einhergehen. Die Verschmelzung von SUV und Kombi steht dem elektrischen Skoda richtig gut. Besonders gut mit den größten verfügbaren Felgen in 21 Zoll. Im Grunde das K.O. Kriterium für die Reichweite, doch das ist im Fall des Enyaq ein Trugschluss. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht Skoda Enyaq iV 80
Theoretisch die beste Reichweite: Enyaq iV 80
Rein von den Zahlen ist der Enyaq iV 80 der Reichweiten-Champion im Aufgebot. Der größte Akku mit 77 kWh Netto-Kapazität kombiniert mit dem 150 kW (310 Nm) Elektromotor an der Hinterachse. Wählt man ein anderes Modell sinkt die theoretische Reichweite aufgrund der kleineren Batterie oder dem zusätzlichen Elektromotor an der Vorderachse. In unserem Fall sinkt der theoretische WLTP-Wert von maximal angegebenen 536 auf 503 Kilometer. Jede Menge Sonderausstattung und die 21 Zoll Felgen tragen hierfür die Verantwortung. Doch reell betrachtet kommt man wohl gut an die maximale Reichweite heran.
Fahreindruck des 150 kW Elektroantrieb
Denn der Skoda Enyaq iV 80 ist ein Sparfuchs. Im ersten Test sind es gerade einmal rund 16 kWh/100km, die der Tscheche benötigt. Ziemlich genau im Bereich der offiziellen WLTP-Angabe, womit sich dann auch im späteren Verlauf gut rechnen lassen sollte. Auch die üblichen Komforteinbußen durch große Felgen sind hier kein Thema. Lediglich, wenn man den DCC-Schieberegler in Richtung Sport schiebt machen sich Schlaglöcher bemerkbar. In Comfort gleitet er förmlich darüber hinweg. Durch die entsprechenden Akustikverglasung bleibt auch die Kabine angenehm leise. Abgesehen von vorbei rauschenden LkWs oder dem eigenen e-Sound unterhalb von 30 km/h bekommt man kaum etwas von der Außenwelt mit.
SUV, Kombi oder Van? Egal – es passt für die Familie
Der Enyaq iV 80 ist vermutlich mit eines der perfektesten Elektroautos für viele Familien. Viel Platz, viele Möglichkeiten und alles verpackt in einem ansprechenden Design. Aber es gibt auch den einen oder anderen Haken. Jedes Modell wird ab Werk nur mit 50 kW DC-Ladeleistung ausgeliefert. Beim 60er und 80er Modell kann diese noch auf 100 bzw. 125 kW verbessert werden. Löblich, dass dies sogar nach dem Kauf per Over-the-Air-Update noch möglich gemacht wird. In Sachen Elektroauto macht der Enyaq eigentlich alles richtig. Die Leistung stimmt, der Verbrauch ist positiv überraschend und gut vernetzt ist er ebenfalls.
Insgesamt vielleicht etwas zu komfortabel?
Wie viel Komfort ist zu viel Komfort? Für den ambitionierten Fahrer wird das Elektro-SUV vermutlich zu weich aufgehängt sein. Bei immer straffer abgestimmten SUVs überrascht es doch, wie sehr sich die Karossiere des Enyaq bewegt. Leichteste Lenkbewegungen haben relativ hohe Aufbaubewegungen zur Folge. Der einzig echte Kritikpunkt an einem ansonsten tadellosen Auto.
Text/Fotos: Fabian Meßner