Der Audi e-tron S Sportback wirft eigentlich nur eine einzige Frage auf. Trägt er das „S“ im Namen zu Recht? Die Zutaten hierfür stimmen in jedem Fall, denn statt nur zwei, setzt der e-tron S direkt auf drei Elektromotoren und kann, wenn ausreichend Platz vorhanden ist, sogar in den Drift gezwungen werden. Mehr dazu im Fahrbericht inklusive Video.
Video-Fahrbericht Audi e-tron S Sportback
Was den Audi e-tron S Sportback technisch ausmacht
Im Gegensatz zum bekannten e-tron 55, bietet der e-tron S nicht nur einen Elektromotor mehr, sondern auch bis zu 70 kW mehr Power. Und vor allem mit fast 1.000 Nm Drehmoment (für acht Sekunden) eine Menge Dampf. Dabei ist, Elektroauto typisch, nicht immer alles verfügbar. Die maximale Leistung von 370 kW steht lediglich für acht Sekunden bereit und das auch nur, wenn die Batterie über 25% SoC aufweist. Beeindruckend ist dabei auch weniger die Beschleunigung, denn da gibt es inzwischen schon echte Elektro-Sportwagen für.
Fahreindruck des e-tron S Sportback
Eindrucksvoller ist die Querdynamik des 2,7 Tonnen Kollos. Wo der normale e-tron 55 eher untersteuernd ausgelegt ist, tritt bei der S-Variante dieses Phänomen kaum auf. Eher noch ist er wahrlich hecklastig, wie man es von einem S-Modell erwartet. Gerade die Kurvendynamik ist ein Highlight des 3-Motor-Elektroautos. Denn hier punktet das Setup, weil bis zu 220 Nm mehr auf das kurvenäußere Hinterrad verschoben werden können. Somit presst sich der e-tron S förmlich aus der Kurve. Wechselt man aus den normalen Modi in dynamic mit ESC Sport, dann übersteuert er sogar kurz und kontrolliert.
Laden, Verbrauch und Reichweite
Aufgrund des hohen Gewichts kann der e-tron S Sportback dann nicht ganz mit einem niedrigen Verbrauch punkten. Im Mix muss man mit 29 bis 32 kWh/100km rechnen. Was im Grunde eine maximale Reichweite von 300 Kilometer erlaubt. Der Pluspunkt des Audi ist dabei die Ladegeschwindigkeit von 150 kW. Damit hält er beim DC-Laden nie länger als 25 Minuten an der Säule bis 80% SoC erreicht sind. Selbst weitere 10% dauern noch noch wenige Minuten.
Und wie steht es nun um das „S“? Geht man nur von der Landstraße oder einer Passstraße aus, dann macht er dem S alle Ehre. Erwartet man ein Beschleunigungswunder auf der Autobahn, dann ist man mit einem konventionellen Verbrenner vielleicht noch besser aufgehoben. Erfreulich dürfte bei all dem auch die enorm leise Kabine sein, die selbst bei Höchstgeschwindigkeit schon einem Luxus-Modell gleich kommt.
Text/Fotos: Fabian Meßner