Ist in Zeiten vom großen Umschwung zur Elektromobilität ein Fahrzeug wie der Seat Leon Sportstourer 2.0 TDI überhaupt noch die richtige Wahl? Ganz klar, nicht nur, weil der große Umschwung eine rein Poltisch getriebene Bewegung ist. Vor allem aber, weil der Spanier zeigt, wie man mit konventionellen Antrieben einen unglaublich niedrigen Spritverbrauch einfährt. Mehr dazu auch in unserem detaillierten Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht Seat Leon Sportstourer 2.0 TDI (110 kW) DSG
Leon Sportstourer 2.0 TDI derzeit nur mit DSG zu bekommen
Derzeit ist der Leon Sportstourer 2.0 TDI nur mit dem 7-Gang-DSG zu bekommen, doch das ist in diesem Fall sogar ein Segen. Die neue Software des DQ 381, macht nicht nur einen Großteil der Ersparnis möglich, sondern löst auch bekannte Probleme. Nach einer gewissen Einfahrperiode werden die typischen „Krankheiten“ des 7-Gang-DSG schleichend aufgelöst, besonders die Anfahrschwäche oder Unklarheiten über die Gangwechsel. Im Detail dazu auch etwas mehr in Form des Schwestermodell aus Tschechien.
Der Charakter: typisch spanisch, jung und wild
Grundsätzlich ist es dem DSG erlaubt in allen Modi – außer Sport – in den Segelbetrieb überzugehen. Dabei wird der Antriebsstrang voneinander entkoppelt und man segelt auf Leerlaufdrehzahl dahin. Insbesondere das erneute Einkuppeln gelingt dank der neuen Software blitzschnell. Vom Charakter positioniert sich das spanische Modell mit ähnlicher Ausstattung etwas jugendlicher. Abgesehen vom Motor fährt er sich entsprechend dynamischer, liegt deutlich straffer, vermittelt somit aber auch etwas mehr von der Straße. Ausschlaggebend hierfür sind das optionale DCC sowie die ebenfalls optionale Progressivlenkung.
Aufgeräumtes Cockpit und eine reine Touch-Steuerung
Auch nach der ausführlichen Testphase bleibt ein rudimentäres Problem bestehen. Die All-in-One Touch-Lösung im Seat, räumt die Kabine auf. Hat aber eben auch jene Nachteil, dass förmlich alles im Touchdisplay gesteuert werden muss. Während der Fahrt ist das kaum möglich, die Sprachbedienung nimmt alltägliches zwar ab, doch insgesamt ist ein schnelles umstellen von Funktionen mit wesentlichen mehr Zeitaufwand verbunden als bisher.
Text/Fotos: Fabian Meßner