Der Porsche Taycan 4S ist kein Elektroauto. Er ist ein Porsche, der statt typischen Verbrennungsmotoren zwei permanent erregte Synchronmaschinen zum Vortrieb nutzt. Elektroautos sind für gewöhnlich langweilig zu fahren, emotionslos und schrecklich sobald eine Kurve kommt. Und genau deswegen ist der Porsche Taycan 4S kein Elektroauto, sondern nur ein Porsche ohne Emissionen. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht Porsche Taycan 4S
Porsche Taycan 4S: in erster Linie Sportwagen
Im weitesten Sinne gehört der Taycan mit Sicherheit zur Sparte der Elektroautos. Doch in vielen Punkten könnte er nicht weiter von bekannten Modellen weg sein. Angefangen mit dem Design. Das schreit förmlich Performance. Mit einem cw-Wert von 0,22 ist Effizienz auch ein Punkt davon, doch im großen und ganzen strahlt das Design pure Emotion aus. Gar schon Begehrlichkeit, was man sonst von den wenigsten Elektrofahrzeugen sagen kann. Dann sieht man einen Taycan auch selten und nicht lange an der Ladesäule parken. Die 800 Volt Architektur ermöglicht kurze „Boxenstopps“, wenn man alles richtig anstellt. Denn für einen kurzen Ladestopp muss nicht nur die Infrastruktur passen, sondern auch der Wagen am besten bei nur noch fünf Prozent SoC angekommen sein und die Batterie im Fenster von 30 bis 35° Celsius. Sonst wird es nichts mit der DC Ladeleistung von 270 kW.
Reise-Maschine oder Sprint-Talent
Die gibt es im Fall des Taycan 4S auch nur mit der Option Performance Batterie Plus. Die Kapazität steigt von den serienmäßigen 71 kWh (netto) auf 83,7 kWh (netto). Doch das ist der kleinste Pluspunkt der über 6.000 Euro Option. Der essentielle Faktor ist der Anstieg der maximalen Ladeleistung von 225 auf 270 kW. Und obendrauf gibt es noch 30 kW mehr Leistung. Der Porsche Taycan 4S er kann eine Langstrecke mühelos absolvieren. Sei es durch langsames Fahren und volles auskosten der „bis zu“ 460 Kilometer Reichweite. Oder durch Porsche typisches Fahren mit gelegentlichen Ladestopps.
Porsche Taycan 4S Fahreindruck
Mit letzterem grenzt er sich eben auch von allen dagesessen Elektrofahrzeugen ab. Porsche steht drauf und Porsche steckt auch drin. Er mag vom kompletten System noch nicht auf Tesla-Stand sein, doch geht es ums Fahren, dann kann uns scheinbar nur eine Marke in die Zukunft führen. Der 2,2 Tonnen Stromer fährt sich auf einer kurvigen Landstraße besser als der Panamera. Der Taycan 4S klebt förmlich am Boden, bedingt durch die tief verbaute Batterie ist alles andere auch kaum vorstellbar. Es gibt quasi keine Seitenneigung, der Sportwagen mit Elektroantrieb fährt wie auf Schienen durch die Kurven. Und das auch mit entsprechender Geschwindigkeit. Das auch problemlos den ganzen Tag. Kein Sicherheits-Modus zur Schonung der Komponenten oder aus Angst vor Überhitzung. Es ist eben ein Porsche und kein Elektroauto.
Text/Fotos: Fabian Meßner