Der neue Skoda Octavia wird am 11. November in Prag seine Weltpremiere feiern. Doch schon heute schickt er die ersten Zeichen voraus. Diese legen nahe, dass der neue Octavia es mit breiter Brust und voller Stolz direkt mit dem Golf 8 aufnehmen will. Am Ende könnte es der beste und vor allem mit Technik vollgestopfteste Octavia aller Zeiten sein. Stimmt der Preis, dann sieht es schlecht aus für den Golf.
Das 4-Augen-Gesicht wurde revidiert
Die vierte Generation des Octavia steht auf der identischen, überarbeiteten MQB Plattform wie der neue Golf 8. Damit ist auch er länger und breiter als sein direkter Vorgänger. Auffälligste Neuerung ist das gewichene 4-Augen-Gesicht. Zudem packt er wie bekannt nochmal mehr in den Kofferraum und stellt damit wohl einen neuen Rekord in seinem Segment auf. Die Verkaufszahlen spielen hierbei eine tragende Rolle. Der Octavia trägt die Marke, führt in manchen Ländern sogar die Zulassungsstatistik an. Laut Skoda ist er der beliebteste Kombi in ganz Europa. Und genau deshalb führt die Marke auch zuerst den Octavia Combi ein, bevor ein paar Wochen später die Limousine folgt.
Die Abmessungen des neuen Skoda Octavia
Die Modelle stehen nun auf bis zu 19 Zoll Rädern, das neue Design macht sich auch bei der Effizienz bemerkbar. Die Limousine kommt auf einen cw-Wert ab 0,24 und der Combi legt ab 0,26 los. Der Combi legt um 22 Millimeter auf 4.689 mm in der Länge zu, in der Breite sind es 15 mm mehr als zuvor (1.829mm ohne Spiegel). Die Limousine nimmt auf die identischen Abmessungen um 19mm in der Länge und ebenfalls 15 mm in der Breite zu. Der Radstand misst 2.686 mm und ist damit deutlich unter dem angewachsenen Schnitt von 2,70m in der Kompaktklasse. Trotzdem gibt es mit 78mm Knieraum im Fond gut Platz. Dahinter passen im Combi noch 640 Liter, in der Limousine 600 Liter Gepäck bis zur Abdeckung.
Aktuellste Licht-Technik und neue Assistenten
Front- und Heckleuchten verfügen ab Werk über (teilweise) LED-Technik. In der Top-Ausführung sind es vorne die neuen LED-Matrix-Leuchten (bekannt aus dem Superb), im Paket verfügt der Octavia dann auch über LED-Heckleuchten mit dynamischen Blinkern hinten. Neue Assistenten sind auch mit an Board. Etwa der Ausweichassistent, die Ausstiegswarnung oder die „Fahrerüberprüfung“, die checkt, ob der Fahrer die Hand am Lenkrad hat und ansonsten einen Notruf absetzt.
Das erste Head-Up Display in einem Skoda
Auch der Innenraum ist ein völlig neuer. Zu erkennen etwa am Lenkrad, welches nun nur noch zwei Speichen und eine Chromleiste hat. Weiter neue gestaltet sind Mittelkonsole, Türpanele und die Instrumententafel. Neben Sportsitzen kann man sich auch ergonomische Sitze mit Sitzheizung und Massage bestellen. Zudem ist eine 3-Zonen-Klimaanlage verfügbar. Zum Marktstart bietet man die Ausführungen Active, Ambition und Style an. Später folgen der Scout sowie der RS. Der neue Octavia ist der erste Skoda mit einem (optionalen) Head-up Display, welches die Infos auf die Windschutzscheibe projiziert. Weitere Features sind bis zu fünf USB-C Steckplätze, kabellose Anbindung der Smartphones an das Infotainment, sowie eine 230-Volt-Steckdose im Fond oder das Canton Soundsystem.
Das virtual cockpit von 10 Zoll Diagonale soll verbessert worden sein, was sich dadurch zeigt, dass man im Kombiinstrument als auch dem Infotainment die Navi-Karte in zwei Zoom-Stufen darstellen kann. Wer sich für das DSG entscheidet bekommt den kleinen Wippenhebel (aus dem Porsche 992, Golf 8), der gleichermaßen für die Shift-by-Wire Technologie steht.
Die vielen Antrieb des neuen Skoda Octavia
Für gewöhnlich hat Skoda an irgendeinem Punkt das Nachsehen. Doch das scheint beim neuen Octavia nicht der Fall zu sein. Selbst bei den Antrieben wird aus den Vollen geschöpft. So wird beim 1.0 TSI mit 110 PS als auch beim 1.5 TSI mit 150 PS in Verbindung mit 7-Gang-DSG das 48V-Mild-Hybrid System verbaut. Mit 6-Gang-Schaltung wird darauf verzichtet. Direkt mit Allradantrieb und 7-Gang-DSG kommt der 2.0 TSI mit 190 PS. Der Skoda Octavia wird direkt mit zwei Plug-in Hybrid Varianten angeboten. Beide Octavia iV verfügen über den in das 6-Gang-DSG integrierte Elektromodul, allerdings in zwei Leistungsstufen. Eine Systemleistung von 150 kW (204 PS) und 180 kW (245 PS) ist geplant.
Auch bei den Dieselantrieben hat man gelernt. Es wird komplett auf den 2,0-Liter TDI der EVO-Generation gesetzt. Dieser kommt in Leistungsstufen von 115, 150 und 200 PS. Dabei erfüllen die Aggregate durch zwei hintereinander gestellte SCR-Kats auch die Abgasnorm Euro 6d. Zudem kommt der G-Tec mit seinem 130 PS Erdgasantrieb auf Basis des 1.5 TSI Benziner. Hierbei steht man auf 17,7 Kilogramm Füllvolumen bei den drei Erdgastanks und einen 9-Liter-Benzintank.
Frische Simply Clever Lösungen – vor allem im Combi
Neben dem Standardfahrwerk bietet man ein Sportfahrwerk mit 15 mm Tieferlegung als auch ein Schlechtwege-Fahrwerk mit 15 mm Höherlegung an. Zudem das DCC. Neue „simply clever“ Lösungen sind etwa das Schlafpaket im Fond (größere Kopfstützen und Deck), das verbesserte Netzpaket, die automatische Rollo-Entriegelung im Combi.
Fotos: Skoda