Der neue Mazda3 ist eine, wenn nicht gar die schönste Schöpfung in der Kompaktklasse seit Jahren. Für den zweiten Test sollte es der einzige Diesel sein, mit der Frage, was verbraucht er und wie sehr schränkt das Design die Praktikabilität im Alltag ein. Fahrbericht des Mazda3 Skyactiv-D 1.8 mit der serienmäßigen 6-Gang-Schaltung.
Der Antrieb des Mazda3 Skyactiv-D 1.8
Auf den ersten Blick ist der Mazda3 Diesel schwer untermotorisiert. Zumindest, wenn man die 150 PS Konkurrenz betrachtet. Denn der Madza3 kommt mit einem 1,8-Liter Motor samt VTG-Lader auf nur 85 kW (116 PS) mit 270 Nm Drehmoment. Das ist im Klassenvergleich unter dem Durchschnitt. Allerdings braucht dieser Motor auch (noch) kein AdBlue, um die Abgasnorm Euro 6d-temp zu erfüllen. Hierfür reicht ihm eine NOx-Falle im Abgasstrang. Statt Harnstoff auffüllen muss man hiermit aber öfters zum Service, denn diese Einheit muss gereinigt werden.
Ganz schön sparsam
Der Mazda3 Skyactiv-D 1.8 ist damit definitiv kein Kandidat für Vertreter auf der linken Spur. Er kann durchaus dort gesichtet werden, ist aber mehr auf der mittleren Spur unterwegs. Erfreulich ist am Dieseltriebwerk, dass es selbst bei hohen Lasten auf der Autobahn nicht viel Sprit durch die Schläuche zieht. Maximal 5,6 l/100km gehen durch. Im Mittel als auch in der Stadt sind es teils sogar weniger als der neue WLTP-Zyklus mit 5,1 l/100km ermittelt. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht.
Ein absolutes Kunstwerk, egal aus welchem Blickwinkel
Das schicke Design des Mazda3 erfreut bei jedem Blick, denn man ihm zuwendet. Sei es beim weg- oder hinlaufen. Er ist und bleibt ein absoluter Hingucker. Der wiederum insbesondere in der Magmaroten-Lackierung extrem gut da steht. Mit dem Design-Paket kommen noch schwarze Details hinzu, die das Gesamtbild abrunden. Die größte C-Säule im Automobil-Sektor ist dabei schön anzusehen. Doch aus der Fahrersicht ein leichtes Hindernis im Alltag. Serienmäßig hilft der Rear-Cross-Traffic-Alert immerhin schon kleine Rempler auf dem Parkplatz zu vermeiden. Allerdings machen ihm Radfahrer manchmal Probleme. Fußgänger und andere Fahrzeuge erkennt er dagegen tadellos, warnt und bremst zur Not auch selbst.
Design ging vor, aber an Sicherheit wurde gedacht
Für längere Autobahn-Fahrten empfiehlt sich definitiv der Tot-Winkel-Warner, der ebenfalls serienmäßig mit dabei ist. Ohne den geht in der großen C-Säule bei absolut mäßiger Umsicht so gut wie jedes Mittelklasse-Fahrzeug komplett verloren. Insgesamt ist der Mazda3 in der Diesel-Variante etwas satter auf der Straße als der leichtere Benziner. Vor alldem steht aber das unglaublich gute Design des Mazda3. Egal, wo man hinkommt, er ist der Anziehungspunkt schlechthin. In der Gesamtbetrachtung scheint in aktueller Lage aber der Benziner oder der neue Benziner mit Kompressionszündung die bessere Wahl zu sein.
Video-Fahrbericht Mazda3 Skyactiv-D 1.8
Text/Fotos: Fabian Meßner