Muss es immer SUV sein? Nein muss es nicht, insbesondere, wenn man eine hohe Sitzposition, gute Umsicht und viel Platz im Innenraum sucht. Oft sind diese drei Argumente schon nicht in einem SUV vereinbar, die neue B-Klasse legt dabei noch zwei drauf: niedrigeren Verbrauch und besseres Fahrgefühl. Mehr dazu im ersten Fahrbericht des neuen Mercedes-Benz B 200d.
Premiere für OM 654q und 8G-DCT im Mercedes-Benz B 200d
Auf die Punkte Sitzposition, sowie Umsicht wird auch in unserem Video-Fahrbericht im Detail eingegangen. Auch geht es dabei um Fahreindruck, sowie den für den niedrigen Verbrauch notwendigen Dieselmotor. Hierbei setzt man im Mercedes-Benz B 200d auf den OM 654q. Das 2,0-Liter Aggregat wird auch schon in C- und E-Klasse eingesetzt, hier allerdings längs verbaut. Im nun erstmals quer verbauten Zustand bringt die B-Klasse neben dem 8G-DCT eine weitere Neuerung mit sich. Das Triebwerk ist bereits nach der Abgasnorm Euro 6d (Gültig ab 1.1.2020) zertifiziert.
Video-Fahrbericht Mercedes-Benz B 200d 8G-DCT
Das neue Getriebe kommt vorerst nur für die 2,0-Liter Turbodiesel
Dafür ist ein zweiter Unterflur-SCR-Kat notwendig, welcher eine großzügigere AdBlue-Einspritzung im ersten SCR-Kat erlaubt. Das überschüssige AdBlue wird dann samt Stickoxid NOx im zweiten SCR-Kat nach der neuen Abgasnorm zu einem höheren Prozentsatz abgebaut. Der Fahrer bekommt dabei, abgesehen von kürzeren AdBlue-Nachfüll-Intervallen, nichts mit. Der Motor selbst bringt mit 150 PS (320 Nm) ausreichend Kraft mit sich. Löblich ist dabei nicht nur die hohe Laufruhe des 2,0-Liter Turbodiesel, sondern auch die neue sanft und schnell schaltende 8-Gang-Doppelkupplung.
Das neue Getriebe basiert weitestgehend auf dem 7G-DCT, ist im direkten Vergleich aber nochmal 3,6 Kilogramm leichter und enger übersetzt. Abgesehen von der achten Gangstufe, die zur besseren Effizienz deutlich länger übersetzt ist. Davon abgesehen ist die neue B-Klasse aufgrund von Plattform und dem Innenraum nah an der neuen A-Klasse gehalten. Dieselben Assistenten, dasselbe neue MBUX. Das Platzangebot im Fond als auch im Kofferraum ist dabei trotzdem nochmals besser.
Warum also noch SUV fahren?
Um auf den eingehenden Vergleich zurückzukommen. Die neue B-Klasse, in unserem Fall als Mercedes-Benz B 200d, fährt sich ruhiger und komfortabler als die A-Klasse. Dabei neigt sie sich aufgrund des hohen Dachs auch eher zur Seite als die A-Klasse. Aber, im Vergleich mit den beliebten Kompakt-SUV-Modellen, hat sie ein deutlich agileres Fahrverhalten, weniger Windgeräusche, sowie einen niedrigeren Verbrauch. Nicht zuletzt ist die hohe Sitzposition ausschlaggebend für die sehr gute Umsicht, die auch durch die großen Fensterflächen begünstigt ist. Ein Fakt, den viele SUVs vermissen lassen. Praktisch wird die B-Klasse auch durch die niedrige Ladekante von 64 Zentimeter, sowie die (optional) verschiebbare Rückbank, sowie den (optional) umlegbaren Beifahrersitz. Warum also noch SUV kaufen, wenn man es so viel besser treffen kann?
Text: Fabian Meßner
Fotos: Daimler AG