Das die spanische Marke Seat innerhalb der VW Gruppe die Leitung bei den alternativen CNG-Antrieben übernehmen sollte, wurde schon bekannt gegeben. Nun zeigen die Spanier auch einen Blick in genau jenen CNG-Antrieb. Wo sitzen die Tanks, worauf muss man achten und wo liegen eigentlich die Unterschiede vom TGI zum TSI?
Weltpremiere für den Seat Arona TGI
Auf dem Pariser Autosalon im Oktober feiert der Seat Arona TGI als erstes SUV mit CNG-Antrieb innerhalb der Volkswagen-Familie seine Weltpremiere. Der Hauptunterschied für den Fahrer bzw. Besitzer ist, was hinter dem Tankdeckel steckt. Neben dem Einfüllstutzen für Benzin ist hier auch die Variante für Erdgas angebracht. Der Tankvorgang mit Erdgas dauert dabei in etwa so lange, wie auch ein Tankvorgang für Benzin. Ein Vorteil von dem Tankvorgang mit Erdgas: da unter Druck getankt wird kann nichts tropfen oder riechen.
TGI-Motor: erst mit Erdgas, dann mit Benzin
Der TGI-Motor kann dabei mit komprimiertem Gas (CNG: Compressed Natural Gas) oder auch Benzin betrieben werden. Zuerst wird im TGI-Motor allerdings immer mit CNG gefahren, bis der Tank leer ist. Dann wird auch den Benzin-Betrieb umgeschaltet. Der Motor selbst bringt mit beiden Kraftstoffarten dieselbe Leistung.
„Der Motor ist mit vielen speziell verstärkten Komponenten für das Verbrennen von Erdgas ausgestattet. Er hält die strengsten Emissionsvorschriften ein, daher wurde ihm das ECO-Label zuerkannt, das von der spanischen Generaldirektion für Straßenverkehr für erdgasbetriebene Fahrzeuge ausgegeben wird. Das ECO-Label ist vergleichbar mit der hierzulande bekannten grünen Plakette, übertrifft aber deren Vorgaben sogar.“ – Andrew Shepherd, Abteilung CNG-Produkte bei Seat
Erdgastanks: Kein Ersatzrad und kein variabler Ladeboden
Die zusätzlichen Erdgastanks befinden sich unter dem Kofferraumboden. Dadurch wird der „variable Ladeboden“ in den Seat-Kleinwagen-Modellen, etwa dem Ibiza oder eben auch dem Arona nicht mehr nutzbar. Zudem muss der Ersatzreifen weichen, da ein Großteil der Tanks diese dafür vorgesehene Mulde nutzt. Die Tanks selbst sind auch „hochfestem Stahl“ und mit Korrosionsschutz behandelt. Mehrere Magnet-Sicherheitsventile sorgen dafür, dass das Gas an Ort und Stelle bleibt bzw. das Gas im Tankinneren hermetisch abgeriegelt ist. Die Ventile öffnen sich dabei auch erst beim Einschalten der Zündung.
Im Tank 200 bar – im Motor nur noch 10 bar
Die Tanks sind für einen Druck von 200 bar ausgelegt, können laut Seat allerdings auch das doppelte aushalten. Drei Jahre nach der Erstzulassung und danach alle zwei Jahre (im Rahmen der TÜV-Untersuchung) wird das Erdgassystem gründlich überprüft. Schon vor der Erstzulassung müssen die Tanks Tests über sich ergehen lassen, um ihre Sicherheit zu bestätigen. Sollte doch ein technischer Defekt aufkommen wird das CNG durch die Thermosicherung kontrolliert abgelassen, sodass sich kein übermäßiger Druck aufbauen kann.
Im Tank hat das Gas einen Druck von 200 bar, durch einen zweistufigen Druckminderer im Motorraum wird das Gas zum Einspritzen auf 10 bar Druck reguliert. Der Fahrer wird davon nicht behelligt, lediglich eine grüne CNG-Anzeige im Cockpit informiert über den aktuellen Kraftstoff. Wird mit Benzin gefahren ist die Anzeige aus. Zudem gibt es zwei Tankfüllstand-Anzeigen.
Fotos: Seat