Der Zusatz Hybrid ist für den Cayenne kein Neuer. Schon über die vergangenen Jahre gab es immer wieder Hybrid-Varianten im praktischsten aller Porsche. In der neusten Version positioniert sich der Porsche Cayenne E-Hybrid mit starker Batterie, dem Basis V6-Motor aber mit den gleichen Tugenden wie jeder andere Cayenne. Nur eben etwas sauberer. Ein erster Fahrbericht.
Praktisch und belastbar wie jeder andere Cayenne auch
Die gleichen Tugenden bedeuten, dass auch der Cayenne E-Hybrid bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast ziehen kann. Dies gelingt ihm vor allem durch technisch gleiche Bauteile, wie bei anderen Cayenne Modellen. Denn grundlegend verbindet der Cayenne E-Hybrid mit dem Panamera 4 E-Hybrid nur das 100 kW E-Modul zwischen Getriebe und Motor.
Der Porsche Cayenne E-Hybrid basiert auf dem Basis V6-Motor mit einem Turbolader und 340 PS (450 Nm) Leistung. Dann folgt das E-Modul mit 100 kW / 136 PS (400 Nm) Leistung, was schlussendlich über die 8-Gang-Wandler-Automatik die Kraft auf alle vier Räder überträgt. Die Systemleistung von 340 kW / 462 PS sowie 700 Nm Systemdrehmoment ab 1.000 Touren als solches ist dem Panamera 4 E-Hybrid allerdings identisch.
Nicht ganz so dynamisch wie der Panamera 4 E-Hybrid
Die Charakteristik des E-Hybrid ist somit auch etwas anders, als jene im Panamera. Der Cayenne E-Hybrid spricht durch den Mono-Turbolader nicht ganz so spontan an, auch das 100 kW E-Modul hilft diesen Stand nicht zu überbrücken. Die Entscheidung auf diesen Motor zu setzen, oblag allerdings nicht unbedingt Porsche, sondern dem VW Konzern. Denn auch die Konzern-Mutter wird auf dieser Plattform noch einen Plug-in Hybrid bringen.
Die 2.295 Kilogramm Leergewicht (275 kg mehr als Cayenne S) vergisst man dabei in den Kurvenkombinationen von Südfrankreich trotzdem schnell. Denn auch, wenn ein Cayenne nicht unbedingt nach Neunelfer aussieht, fährt er sich wie ein Porsche. Zumindest, wenn er die elektrische Wankstabilisierung PDCC an Board hat.
Lokal emissionsfrei dank 14,1 kWh Batterie
Sauberer ist der Cayenne E-Hybrid nicht nur auf dem Papier. Klar die 3,4 l/100km Normverbrauch schreien nicht gerade nach einem Porsche-typischen-Fahrgefühl. Aber, man kann, wenn man möchte diesen Cayenne eben auch ohne Verbrenner fahren. Mit 100 kW ist die „kleine“ E-Maschine zudem auch stärker als manches reines E-Auto. Der Standardsprint geht rein elektrisch nur 1,3 Sekunden langsamer über die Bühne als mit voller Power in glatten fünf Sekunden. Auch mit 135 km/h elektrischer Höchstgeschwindigkeit ist man auf der Autobahn kein Hindernis.
Zwingend notwendig ist dabei, neben der serienmäßig cleveren Hybrid-Strategie des 918 Spyder, aber auch der Parkplatz naher einer Steckdose. Dann kann der E-Hybrid in knapp 2,3h mit Strom vollgepumpt werden. Standardmäßig ist die 14,1 kWh Batterie über Nacht in knapp unter 8h wieder voll geladen (10 A, 230 Volt). Eben ein wenig von beidem, der Sportwagen aber auch der „Grüne Einkaufswagen“, denn an Kofferraumvolumen hat er nicht allzu viel verloren.
Video-Fahrbericht Porsche Cayenne E-Hybrid
Text: Fabian Meßner
Fotos: Porsche