Er sieht aus wie vorher. Zumindest fast. Hier und da erkennt der Golfianado die Züge einer Gesichtsstraffung. Doch im Grunde sind nur eine gute Handvoll Dinge neu am Golf 7 Facelift. Lohnen sich diese auch kostenpflichtig zu erwerben, denn besonders im Cockpit muss der Golf-Fahrer für die neuen Extras draufzahlen?
Digitales Cockpit und Highend-Infotainment kosten immer Aufpreis
Damit gemeint sind das digitale Cockpit, bei Volkswagen als „Active Info Display“ bezeichnet. Auch die höchste Ausführung Highline muss ohne jenes auskommen. Das lässt dem Golf-Fahrer natürlich die Wahl, ob er diese Technik überhaupt braucht. Ansonsten gibt es in der Highline ein „umfangreicheres Multifunktionslenkrad“, sowie ein „farbiges Display“. Damit kann eigentlich nicht das 12,3-Zoll Display gemeint sein.
Auch die zweite große Neuerung kostet Aufpreis. Knapp über 2.300 Euro in der Highline um genau zu sein. Das neue Discover Pro, womit VW auf „anspruchsvolle Kunden“ abzielt. Ein super-gloss-Finish, welches im Detail leider anfällig für Fingerabdrücke ist. Die Software dahinter scheint nicht groß verändert worden zu sein, die Umfänge sind gleich wie man sie auch aus dem Konzern inzwischen kennt. In der höchsten Ausführung kann die Näherungssensorik allerdings noch mehr als zuvor. Sie erkennt Gesten. Oder besser gesagt genau eine.
Gestensteuerung im VW Golf 7 Facelift noch etwas mau
Mehr soll aber kommen, so verspricht Volkswagen. Doch wann genau ist nicht bekannt, auch nicht, ob diese weiteren Funktionen über Updates einspielbar sind. Die Gestensteuerung erlaubt das „Wischen“ durch die Menüs. Aber auch nicht jedes. Technisch kann und darf Volkswagen hier gerne noch aufholen, denn die Wisch-Geste muss nahezu perfekt ausgeführt werden. „Mal eben schnell“ funktioniert nicht immer, sodass es aktuell wirklich als reine Spielerei abgetan werden darf.
VW Golf 7 Facelift mit einem brandneuem Motor
Unter der Haube brodelt es dafür wahrlich neu. Zwar stand der interessantere 130 PS Motor noch nicht zur Verfügung, aber das leistungsstärkere Pendant. Der 1.5 TSI evo untermauert, dass „Downsizing dem Ende naht“. Es geht also wieder in Richtung des idealen Hubraums. Somit sind es nicht nur 100 Milliliter mehr Hubraum, nein noch mehr unterscheidet 1.4 TSI von 1.5 TSI evo. Der neue Motor konzentriert sich auf weniger Reibung im Inneren, spritzt nun mit 350 statt bisher 200 bar ein und verfügt über einen flacheren Brennwinkel.
Als Fahrer merkt man von der Änderung reichlich wenig, abgesehen von einem vorhersehbaren Spritverbrauch. Soll heißen jener ist fast deckungsgleich mit dem Normverbrauch von 4,9 bis 5,1 Liter pro 100 km. Wobei mit 4,7 l/100km auch etwas weniger möglich ist, ohne darauf zu achten aber auch 5,7 l/100km im Display angezeigt werden können.
Fazit zum Facelift: da war mehr drin
Volkswagen nennt es Update. Hier und da kann man dem zustimmen, wenn auch gleich an manchen Ecken mehr möglich gewesen wäre. Im Vergleich zum Vorgänger lohnt sich ein Kauf also auch nur, wenn man auf diese speziellen Änderungen gewartet hat. Beispielsweise der GTE unterscheidet sich eigentlich nicht einmal optisch vom Vorgänger. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht VW Golf 7 Facelift
Fotos: Volkswagen