Erste Fahrt im Lexus NX 200t

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Es könnte für Lexus der Durchbruch in Deutschland werden. Mit dem Lexus NX 200t bieten die Japaner zum einen ein Kompakt-SUV an, welches immer beliebter und beliebter werden. Zum anderen einen Vierzylinder-Turbobenziner, der dem deutschen Geschmack deutlich besser auf der Zunge mundet als die Hybrid-Motorisierungen. Eine erste Testfahrt im neuen Lexus NX 200t hinterlässt durchweg positive Eindrücke.

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Der Lexus NX 200t unterscheidet sich vom Lexus NX 300h äußerlich nur an genau zwei Punkten: Einerseits am Typenschild an der Heckklappe und andererseits an den sichtbaren Auspuffblenden, die so nur der neuere von beiden trägt. Er ist sogar so neu, dass Lexus die Verbrauchsdaten nachgebessert hat. Zuletzt stand der beeindruckende Wert von 6,6 l/100km niedergeschrieben (siehe Technik des neuen Lexus Turbobenziner), allerdings sprechen die Japaner nun von 7,7 l/100km. Eine kleine Korrektur, welche die schlussendlich auf der Straße verbrauchten 7,1 Liter auf 100 Kilometer (maximal: 11,8 l/100km)deutlich erträglicher wirken lassen.

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Direkt auf den ersten Metern fällt auf: das passt zusammen! Der 2,0-Liter Turbobenziner und der Lexus NX geben zusammen ein (aus deutscher Sicht) stimmigeres Konzept ab, als etwa der Hybridantrieb im 300h. Er wirkt sogar „leicht-füßiger“, wenn man so will und das auf einer total ausgewaschenen Straße. Die entsprechenden Fahrwerkskomponenten sind dem des 300h gleich (leichte Änderungen an Kennzahlen), müssen allerdings weniger Gewicht tragen.

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Der Antritt des 238 PS-Turbobenziners ist mit dem eines typischen Lexus-Fahrverhaltens zu vergleichen. Ohne ein zu erwartendes Turboloch oder ähnliches zieht er wie ein Saugmotor am Schnürchen. Lediglich bei 4.500 U/min kickt der Turbolader etwas rein und holt dann die volle Leistung aus dem Aggregat, die dann zwischen 4.800 bis 6.500 Touren ansteht. Das Drehmoment von 350 Newtonmeter (1.650 bis 4.000 U/min) entfaltet sich eher unaufgeregt und linear, als das die Kraft urplötzlich unkontrolliert auf die Lenkung einwirkt.

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Was er gut macht, ist im Gegensatz zum NX 300h auf einen total übertriebenen Sound-Aktuator zu verzichten (siehe Fahrbericht NX 300h). Lediglich ein sanft, dumpfes Motorgeräusch geben die Ingenieure in den Innenraum weiter. Wer genau hinhört, der kann hin und wieder auch kurz den Turbolader arbeiten hören. Das Ziel der Ingenieure schien aber die Eliminierung dieses Geräusch gewesen zu sein. Damit wir dennoch mitbekommen, was im Maschinenraum passiert, hat der Lexus NX 200t eine Ladedruck-Anzeige. Da kommt der Technik-verliebte Japaner in ihm durch. Auch wenn er wohl selten bis nie gebraucht wird, kann man die Quer- und Längsbeschleunigung anhand eines G-Meters messen.

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Der Preis für den F Sport ist mit 54.450 Euro in der Basis eine ordentliche Hausnummer. Immerhin angenehme Extras wie beispielsweise eine elektrisch öffnende Heckklappe sind da bereits inbegriffen. Ein vergleichbarer Audi Q3 (weniger Motorleistung) kostet da in der Basis fast 15.000 Euro weniger, muss aber durch zahlreiche Extras aufgewertet werden. Da gibt sich das Kompakt-SUV Segment vom Preis auch nicht mehr viel. Für mich wäre der Lexus NX 200t in diesem Fall der Gewinner, da er alleine schon durch das kantige, erlebnisreiche Design die Nase sprichwörtlich vorne hat. Noch kann man mit dem Lexus NX zu den „Individualisten“ gehören, doch ich bin mir sicher, wenn die Angebote stimmen, sollte sich das schnell ändern.

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Wir konnten uns aktuell nur einen schnellen und groben Überblick verschaffen. Mehr in die Tiefe gehen werden wir mit einem Fahrbericht in der zweiten Jahreshälfte.

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Text/Fotos: Fabian Meßner