Audi RS e-tron GT Fahrbericht: kein zweiter Taycan

Jetzt kann jeder, mit dem passenden Geldbeutel, Iron Man sein. Das Hero-Car kommt in Serie, aber auch mit zwei zusätzlichen Türen falls Iron Man inzwischen Nachwuchs bekommen hat. Die Rede ist vom Audi RS e-tron GT. Die neue Sperrsitze der Audi Sport GmbH und wenn man es genau nimmt, die Zukunftsrichtung der Ingolstädter. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht.

Video-Fahrbericht Audi RS e-tron GT

Die Sperrspitze bleibt einer exklusiven Kundengruppe vorbehalten

Der Vergleich mag etwas weit hergeholt sein, doch den damaligen elektrischen R8 werden wir wohl nicht mehr in ausreichender Stückzahl bekommen, dass „jeder“ einmal Iron Man sein kann. Wobei der Wagen garantiert nicht für Jedermann erreichbar sein wird, genauso wenig wie das vorherige Topmodell des Lineups. Mit einem Startpreis von 138.200 Euro geht man ohnehin von einem Kunden aus, der bereits ein anderes Fahrzeug in der Garage hat und das wird vermutlich auch ein RS-Modell sein. 

Audi RS e-tron GT Daytonagrau Heck

Kein Taycan mit Audi-Plakette

Der Audi RS e-tron GT basiert auf derselben J1-Plattform wie auch das fast baugleiche Modell aus Zuffenhausen. Gefertigt wird das Modell in den Böllinger Höfen bei Neckarsulm. Unterschiede lassen sich schnell im technischen Datenblatt ausmachen. Doch die Unterschiede gehen deutlich weiter. Der Audi RS e-tron GT ist, wie es der Name schon sagt, eher ein Gran Turismo. Soll heißen er kann mitunter auch verdammt schnell sein. Aber der Fokus liegt nicht auf brutaler Sportlichkeit, sondern Langstrecken-Komfort und Fahrspaß auf dem Weg ins Skigebiet.

Audi RS e-tron GT Daytonagrau Front

Fahreindruck des Audi RS e-tron GT

Dabei hat man besonders vom Interieur verschiedene Möglichkeiten eine Art Ambiente zu schaffen. Sportlich mit fast Schalen-ähnlichen-Sitzen und matten Carbon-Dekoren oder etwa vegane Sitze und offenporige Hölzer für einen eher GT-würdigen Auftritt. Von den Assistenten kann selbiges, wie von Audi bekannt, geordert werden. Im ersten Test liegt der Verbrauch dabei mit Rekuperation bei 23 bis 24 kWh/ auf der Autobahn (bis 120 km/h), bei 20 bis 22 kWh/100km auf der Landstraße und bei 16 bis 18 kWh/100km in der Stadt.

An Leistung mangelt es dem RS e-tron GT dabei nicht. Wer seinen Mitfahrern ein schmerzhafte Lifting-Behandlung ersparen will drückt einfach das Fahrpedal voll durch. Mit 440 kW (598 PS) und 830 Nm werden die Gesichtszüge einmal kurz neu sortiert. Wer darauf verzichten möchte ist mit dem e-tron GT quattro (350 kW / 630 Nm) deutlich besser beraten. Noch immer flott unterwegs, aber nicht mehr so, dass die Nackenmuskulatur es zu spüren bekommt.

Audi RS e-tron GT Innenraum

Das erste Jahr ohne IONITY-Grundgebühr

Allen e-tron GT Modellen ist eines gleich. Der Akku von 83,7 kWh (netto) samt 800 Volt-Technik, sodass im besten Fall der Akku in knapp 22 Minuten von fünf bis 80% an der DC-Säule wieder geladen ist. Ab Kauf lässt Audi zudem die IONITY-Grundgebühr für ein Jahr springen und das Nachladen ist mit 0,31 €/kWh besonders preiswert. Wie hoch die Grundgebühr im zweiten Jahr sein wird, ist derzeit nicht bekannt.

Text: Fabian Meßner

Fotos: Audi AG