Mercedes-Benz eActros

Mercedes-Benz eActros: elektrisch in den schweren Verteilerverkehr

Mercedes-Benz eActros

Der Elektro-LKW eActros geht in Kundenhände. Insgesamt zehn Fahrzeuge in den Varianten von 18 bzw. 25 Tonnen Gesamtgewicht gehen in den kommenden Wochen an die Kunden von Mercedes-Benz über. Unter realen und vor allem alltagsnahen Bedingungen werden somit die Elektro-LKW zur Prüfung geben. Mercedes-Benz verspricht dabei „bis zu 200 Kilometer Reichweite mit gewohnter Fahrleistung und Nutzlast“.

eActros wird zum Test im Alltagsbetrieb gebeten

Die Modelle, welche nun schon kurzfristig in Kundenhand übergehen, stehen allerdings auch noch vor Fragestellungen, die es nun zu lösen gilt. Allen voran die Reichweite und der Kostenfaktor Batterie. Aber auch die notwendige Infrastruktur ist für gewerbliche Kunden (noch) ein Hindernis.

Mercedes-Benz eActros Batterien

„Mit dem Mercedes-Benz eActros geben wir jetzt einen schweren Elektro-Lkw als Zwei- und Dreiachser in Kundenhand. Zunächst steht dabei der innerstädtische Waren- und Lieferverkehr im Fokus – die hier benötigten Reichweiten kann unser Mercedes-Benz eActros sehr gut abdecken.“ – Stefan Buchner, Leiter Mercedes-Benz Lkw

Mercedes-Benz eActros aufladen CCS

Zehn Kunden in Deutschland und der Schweiz testen eActros

Seit dem Prototyp (IAA 2016) hat sich einiges weiterentwickelt. So verwendet man nun elf Batteriepakete um die Stromversorgung zu sichern. Soweit es derzeit möglich ist werden auch serienreife oder seriennahe Teile verwendet. Unter den zehn Kunden sind die Unternehmen Dachser, Edeka, Hermes, Kraftverkehr Nagel, Ludwig Meyer, pfenning logistics, TBS Rhein-Neckar, Rigterink aus Deutschland sowie Camion Transport und Migros aus der Schweiz.

Mercedes-Benz eActros Heck

Insgesamt zwei Jahre im Testlauf bevor 2021 Großserienmodell folgen soll

Dabei könnten die Anforderungen kaum unterschiedlicher sein. Von der Lebensmittel-Palette bis hin zu Bau- und Werkstoffen befördern die Kunden nun quasi fast alles statt mit konventionellem Dieselantrieb elektrisch mit dem eActros. Zwölf Monate gehen die Fahrzeuge nun in den Testlauf, worauf eine weitere zwölf Monatelange Testphase in der Hand von anderen Kunden folgt. Ziel ist ein konkurrenzfähiger Elektro-LKW für den Innerstädtischen schweren Verteilerverkehr ab 2021 auf die Beine zu stellen.

Mercedes-Benz eActros Technik

Zwei Mal 125 kW Leistung mit je 11.000 Nm Drehmoment

Die Antriebsachse des eActros basiert auf dem Typ ZF AVE 130, welche bereits in Hybrid- und Brennstoffzellen-Bussen eingesetzt wird. Allerdings ist der Achskörper neu konzipiert und die Bodenfreiheit wurde auf über 200 Millimeter vergrößert. Der Antrieb als solches funktioniert über zwei E-Motoren nahe der Radnaben an der Hinterachse. Die Dreiphasen-Asynchronmotoren sind flüssiggekühlt und arbeiten bei einer Nennspannung von 400 Volt. Die Leistung liegt bei jeweils 125 kW, das maximale Drehmoment beläuft sich auf je 485 Nm. Durch die Übersetzung werden daraus jeweils 11.000 Nm.

Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh

Die Energie für die bis zu 200 Kilometer Reichweite kommt aus den Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh. Die von Stahlgehäuse geschützten Batterien speisen zudem auch alle Nebenaggregate. Darunter der Druckluftkompressor der Bremsanlage, die Lenkhilfpumpe, der Klima-Kompressor des Fahrerhaus und auch gegebenenfalls den Kühlaufbau. Die leeren Batterien sollen bei einer Ladeleistung von 20 bis 80 kW (CCS) innerhalb von drei bis elf Stunden völlig aufgeladen sein.

Fotos: Daimler AG