Ein Arbeitstier, wie den Land Rover Discovery erkennt man auf den ersten Blick. Doch in der fünften Generation, täuscht der erste Eindruck. Er wirkt „weichgespült“, nicht mehr so kantig wie sein Vorgänger. Doch der „Disco“ hat nichts eingebüßt, er ist weiterhin ein „harter Brocken“, den (fast) nichts aus der Ruhe bringt. Für die erste Testfahrt ging es sogar Unter Tage.
Diät der Extreme: bis zu 480 Kilogramm leichter
Das Fahrzeuge beim Generationswechsel leichter werden, ist nichts Neues mehr. Wie viel Einsparungspotential bei der vierten Generation allerdings vorhanden war überrascht dann doch. Bis zu 480 Kilogramm hat der neue Disco weniger auf den Rippen. Allerdings muss man auch verstehen, wie sich dieser Wert zusammensetzt. Da es nun auch kleine Vierzylinder-Diesel gibt, fliegen schon rund 108 Kilogramm aus der Rechnung. Dann spart auch das neue, fast ausschließlich aus Aluminium bestehende Fahrwerk Gewicht ein. Doch der große Batzen geht auf die Karosse zurück: 288 Kilogramm. Das Aluminium-Monocoque macht es möglich. Die Karosserie selbst besteht zu 85% aus Aluminium. Ein Leichtgewicht ist der Disco dennoch nicht, denn das Grundgewicht liegt bei 2,1 Tonnen und umso größer die Motoren und zahlreicher die Extras, umso weiter dreht sich die Nadel.
Ein großer Pluspunkt dabei für die fünfte Generation ist das Sportwagen-ähnliche Gewichtsverhältnis von 50 zu 50. So passiert dem Arbeitstier im Gelände kein Fauxpas, eben weil vorne, wie hinten das selbe Gewicht ruht. Ab Werk verfügt der neue Disco über ein Torsen-Mittendifferential. Wer mehr will, kann sich eine Geländeuntersetzung samt Hinterachssperrdifferential dazu bestellen. Eine Investition, die nur jene tätigen sollten, die auch wissen, wofür eine Geländeuntersetzung taugt.
Luftfederung im neuen Land Rover Discovery bringt weitere Vorteile
Mit der Luftfederung setzt der Land Rover Discovery auch zahlreiche Bestmarken im richtigen Off-Road-Bereich. Bis zu 90 Zentimeter tiefe Wasserdurchfahrten, eine maximale Achsverschränkung von 500 Millimetern und ein Rampenwinkel von 27,5°. Dabei kann er bis zu 3,5 Tonnen zwar nur auf der normalen Straße anhängen, aber über eine Tonne an Gewicht mit ins Gelände nehmen. Das maximale Gesamtgewicht darf 3.240 Kilogramm betragen und da können auf allen sieben Sitzen auch echt große Typen Platz nehmen.
Land Rover Discovery 5: die dritte Reihe ist kein Kinderspielplatz
Denn ja, auch die dritte Reihe bietet Platz und Komfort, sowie Features wie USB-Ladesäulen und sogar Sitzheizung. Doch obgleich hier fast jeder sitzen kann, nicht jeder kann dort hinter „krabbeln“, denn der Einstieg ist keinesfalls so komfortabel wie der Sitz selbst. Dabei ist gerade der Fahrkomfort auf allen Sitzen enorm hoch. Als Fahrer ruht man selbst in der niedrigsten Stellung weit über den Dingen. Nur ab 105 km/h senkt sich die Karosse um 13 Millimeter für die Effizienz ab. Bis Stadttempo lässt sich mit 75 Millimeter mehr Bodenfreiheit (28,3 Zentimeter) definitiv auf andere hinabblicken.
Erst im Gelände kommt der Discovery wirklich zur Geltung und zeigt mit purer Leichtigkeit, dass er Stufen hinaufklettern kann und Sand kein gefährlicher Untergrund ist. Mit solch einem Auto muss man den Garten eigentlich zur Cross-Strecke umbauen.
Text: Fabian Meßner
Fotos: JLR