Der Fiat Tipo markiert nicht nur die Rückkehr der Italiener in das C-Segment oder auch Kompaktklasse genannt, sondern einen direkten Angriff. Für weitaus weniger Geld als etwa den Klassen-Primus Golf gibt es (fast) genauso viel Auto. Mit vier Motoren konzentriert man sich dabei auf den Kern des Marktes und kann so auch die Kosten niedrig halten. Fragt sich nur, was kann er nun der Fiat Tipo?
Fiat Tipo: ein einfach gestricktes Auto
Also in erster Linie kann er nicht mit dem feurigen Design der neuen Giulia mithalten. Dafür ist der Tipo schon fast zu konventionell und erinnert aus gewissen Blickrichtungen sogar an den Flop Multipla. Aber der Fokus liegt auf einem einfachen Auto mit übersichtlicher Ausstattung zu einem mehr als fairen Preis. Mit 4,37 Meter in der Länge ist der Italiener allerdings auch deutlich kürzer als die immer größer gewordenen Konkurrenz-Modelle der Kompaktklasse.
Sodass im Innenraum etwa ein leichter Kompromiss entsteht, wodurch ich mit einer Körpergröße von 1,80 m bevorzugt in der ersten Reihe sitze und ungern lange im Fond. Bei 440 Liter Kofferraumvolumen lag der Fokus mehr auf Transport von Gütern als von Bekannten. Serienmäßig wird man von sechs Airbags, ESP, ABS und Scheibenbremsen vor Unausweichlichem geschützt. Die Basis-Ausführung „Pop“ kommt auch mit einem höhenverstellbaren Fahrersitz, ebenso einem höhen- und längsverstellbarem Lenkrad, elektrischen Fenstern vorne und einer Klimaanlage.
Übersichtliche Preisstruktur
Auch die Preisstruktur ist übersichtlich. Für je 1.000 Euro mehr gibt es die nächsthöherer Ausführung, die dann maximal etwa eine 2-Zonen-Klimaautomatik beinhaltet oder einen Tempomat, sowie 16 Zoll Felgen und das 7 Zoll UConnect System. Letzteres ist im Fiat Tipo besonders hübsch animiert. Bei einem Tastendruck gibt es visuelles Feedback in der Art, wie ein Tropfen auf Wasser trifft. Diese Wellenbewegung ist mal etwas anderes. Die neuste Software macht den Touchscreen schneller als noch bei den älteren Modellen, die Navigationssoftware allerdings ist noch nicht auf dem Level ihrer Möglichkeiten angekommen.
Vier Motoren mit je 95 oder 120 PS im Angebot
Angeboten wird der Tipo mit vier Motoren, zwei Benzinern und zwei Diesel. Mit 95 oder 120 PS sind alle vier ideal positioniert. Denn etwa der meistverkaufte Antrieb beim Golf ist nicht der GTI, sondern der 1.2 TSI. Unseren 120 PS Diesel gäbe es sogar mit dem 6-Gang-DCT, aber das muss nicht sein. Das 6-Gang-Schaltgetriebe agiert brav und flüssig. Knapp unter 2.000 Touren tritt er durch sein maximales Drehmoment von 320 Nm kräftig an. Noch vor viertausend Umdrehungen geht dem Diesel dann die Luft aus.
Kurzum: wer sich mit dem Look des Fiat Tipo anfreunden kann und auf der Suche nach einem günstigem Wagen ist, hat seinen Neuwagen gefunden. Er ist nicht perfekt, aber welcher Italiener ist das schon. Dafür bietet für weniger Geld mehr Auto als es die Konkurrenz darstellen kann.
Video-Fahrbericht Fiat Tipo
Fotos: Fiat
sehr guter Bericht! Sind die 1,6er Diesel mit denen von Opel verwandt?
Soweit ich weiß nicht, warum?
Hätte ja sein können, weil früher nutzten sie auch die 1,9er gemeinsam und haben jetzt auch gleiche technische Daten.