Toyota RAV4 Hybrid im ersten Fahrtest

Toyota RAV4 Hybrid Front

Der neue Toyota RAV4 Hybrid macht den Antrieb des Lexus NX 300h nun preislich attraktiver. Gleichermaßen nutzt Toyota im neuen RAV4 Hybrid einen zusätzlichen Elektromotor an der Hinterachse für einen Allradantrieb, der ohne mechanische Bauteile zur Drehmoment-Zuführung an die Hinterachse auskommt. Ein erster Fahreindruck aus dem Cockpit des neuen Toyota RAV4 Hybrid.

Preisgestaltung des Toyota RAV4

Preislich staffelt Toyota den RAV4 Hybrid sehr intelligent, denn er ist nur unwesentlich teurer als die konventionellen Antriebe des Kompakt-SUV. So wird der Basis-Benziner für 27.290 Euro angeboten. Der Toyota RAV4 Hybrid hingegen kostet mindestens 31.990 Euro, allerdings steckt da schon die hochwertigere Ausstattung Comfort mit im Preis, ebenso wie das SmartKey-Schlüsselsystem und die LED-Scheinwerfer. Umgelegt auf die bessere, teils optionale Ausstattung, ist der Preis des Hybriden nur noch unmerklich höher als der des konventionellen Benzinmotors.

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Toyota RAV4 Hybrid oder Lexus NX 300h?

Der Lexus NX 300h ist mit mindestens 39.800 Euro nicht nur merklich teurer, sondern schlussendlich durch die ersichtlichen „Lexus-Luxus-Features“ auch schwerer. Derselbe Hybrid-Antrieb mit einer Systemleistung von 197 PS braucht so fast eine Sekunde länger um den Hybriden auf 100 km/h zu beschleunigen. Der Kraftstoffverbrauch ist dabei ähnlich, wobei sich der RAV4 Hybrid laut NEFZ mit 4,9-5,1 l/100km begnügt. Realistisch betrachtet sind es im ersten Fahreindruck um die sechs Liter auf 100 Kilometer. Aus der emotionalen Sichtweise macht der Lexus NX 300h mehr her, alleine weil dieser durch die sportliche F Sport Ausführung einen schärferen Schliff bekommt. Für Preisorientierte, führt kein Weg am Toyota RAV4 Hybrid vorbei, auch weil er technisch weiterentwickelt wurde.

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So ist das Getriebe mit einem 6-Gang-Schaltmodus versehen, der mit aller Kraft (und das auch gut) versucht die Gangwechsel (im Sport-Modus) zu imitieren. Zudem wurde der Hybrid-Antrieb dahingehend überarbeitet, eine lineare Leistungsentfaltung bereitzustellen und so das unnötige Hochdrehen des Motors zu unterbinden. Ergo reduziert sich auch die Geräuschentwicklung, die irrwitziger weise im „Spar-Modell“ von Toyota geringer ist, als etwa im Premium-Modell von Lexus.

Design

Gemacht hat er sich in jedem Fall. Schade nur, dass die Seitenlinie relativ vernachlässigt wurde. Die neuen Rückleuchten in LED-Technik verpassen dem Heck einen stimmigen 2016 würdigen Abschluss. Die Heckklappe wirkt nicht mehr ganz so massiv, dadurch das die Linie der Rückleuchten weit in die Mitte hineinläuft. Von unten wird das Heck durch einen Unterfahrschutz in Alu-Optik, der wie so oft nur aus Plastik besteht, aufgelockert. Vorne hingegen ist er noch klar als RAV4 zu erkennen, doch mit vielen neuen Details. Für den Hybrid sind dies vor allem die serienmäßigen LED-Scheinwerfer, sowie natürlich die neuen Ecken und Kanten der Front.

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Innen ist er ein völlig neuer und wurde endlich aufgewertet. Das neue Lenkrad macht gut was her, auch wenn es lediglich eine aufgesetzte Lederplatte in der Mitte ist. Wie viel solche Details doch wert sind. Das Armaturenbrett ist quasi zweigeteilt, so verschwinden im unteren Bereich so nur selten genutzte Dinge, wie etwa ein USB-Anschluss oder die Schalter für den EV-Mode.

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Fahreindruck

Die Stromkapazität von 1,59 kWh der Batterie reicht für ein bis zwei Kilometer rein elektrische Fortbewegung. Von „Fortbewegung“ ist hier also nicht wirklich zu sprechen, vielmehr arbeitet der Elektromotor vorn mit 105 kW (270 Nm) als Booster für den 2,5-Liter Atkinson-Motor. So spricht der Antrieb äußerst gut aus dem Drehzahlkeller an. Der optionale 50 kW (139 Nm) Elektromotor für die Hinterachse macht den Toyota RAV4 Hybrid zum „e-Four“. Dabei existiert keine mechanische Verbindung zwischen Front- und Hinterachse. Kurz gesagt kann der Elektromotor so deutlich schneller als ein konventionelles Allradsystem Antriebsmomente auf die Hinterachse geben. Allerdings hat sich herausgestellt, dass nur sehr, sehr selten der Elektromotor an der Hinterachse als „Allrad-Antrieb“ fungiert. Oft arbeitet der Motor als Generator und speist Energie in die Batterie ein, die dann wieder anderweitig genutzt werden kann.

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Da der Allradantrieb doch einen zahlenmäßigen Unterschied von 3.000 Euro macht, würde ich dem ersten Eindruck nach zum reinen Frontantrieb raten. Für gewöhnlich wird der Allradantrieb nie in solchen Umfang benötigt, dass sich dieser Aufpreis lohnt. Einziger Grund wäre die Möglichkeit bis zu 1.650 Kilogramm anzuhängen.

Fazit

Obwohl die Nickel-Metallhydrid-Batterie des Toyota RAV4 Hybrid unter der Rückbank steckt, fehlen knapp 50 Liter im Kofferraum gegenüber dem Diesel und Benziner. Weiter auffallen tut dies nicht, denn Platz ist ausreichend vorhanden. Insbesondere auf der Rückbank sitzt es sich angenehm und voller Beinfreiheit. Der Antrieb ist durchaus gewöhnungsbedürftig und ein für die Zukunft geplanter Plug-in Hybrid würde wohl auch schon jetzt Sinn machen, doch soweit sind wir noch nicht. Für Pendler mit Kindern und einem Hang zu neuen Ideen, könnte der RAV4 Hybrid eine Überlegung wert sein.

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Ab dem 29. Januar 2016 steht der neue RAV4 beim Toyota-Händler, mit dabei sind dann nicht nur der Hybrid, sondern auch ein Benziner, sowie ein Diesel. Dessen Motor hat BMW spendiert, wobei jener seine 143 PS (320 Nm) nur an die Vorderräder übertragen kann. Der 2,0-Liter Benzinmotor mit 151 PS (195 Nm), wird auch als Allrad-Version zu haben sein. Toyota erwartet allerdings, dass 60% der für 2016 geplanten 7.500 Einheiten des RAV4 als Hybrid verkauft werden. Die vorliegenden Vorbestellungen mit einem Hybrid-Anteil von über 70% geben den Kölnern Recht.

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Text/Fotos: Fabian Meßner – Innenraumbilder: Toyota