DS 3 Crossback E-Tense Alltagstest

Besser angezogen als mit dem DS 3 Crossback E-Tense kann man eigentlich kaum in der Stadt aufschlagen. Allerdings kommt einen der edle Look auch teuer zu stehen. Unser Testwagen bringt es mit allen Extras und besonders der DS Performance Line auf stolze 44.051 Euro. Da stellt sich eigentlich nur eine einzige Frage: ist das Elektroauto das auch wert?

Video-Fahrbericht DS 3 Crossback E-Tense

Ein Accessoire auf dem Niveau einer Luxus-Handtasche

Die Anziehungskraft des DS 3 Crossback ist ungebrochen. Ziemlich genau zwei Jahre ist es nun her, dass der kleine edel Crossover in Paris das erste Mal öffentlich gezeigt wurde. Die Begehrlichkeit ist definitiv da, doch die Hürden sind hoch. Die Konkurrenz im B-Segment der Crossover könnte nicht größer sein. Für absolut jeden Geldbeutel gibt es den passenden Wagen mit dem passenden Antrieb. Warum also ausgerechnet auf den vermeintlich teuersten setzen?

DS 3 Crossback E-Tense Performance Line

DS 3 Crossback E-Tense: ein Luxus-Kleinwagen

Für alle jene, die etwas besonders wollen, ist das keine ernstzunehmende Frage. Der kleine Franzose ist auch etwa eineinhalb Jahre nach seiner Markteinführung ein seltener Gast in deutschen Städten. Die Chance schlechthin sich etwas spezielles zu gönnen, was nicht jeder hat aber auch nicht direkt jeder erkennt. Eine Art Luxus-Gut, was man nicht zum prahlen nutzt, sondern um sich selbst etwas Gutes zu tun. Das Design ist extraordinär, die Qualität im Innenraum atemberaubend. Man bekommt richtig etwas für sein Geld.

Fahreindruck des Elektro-Crossover

Nun aber die große Frage, wie schlägt sich der Elektroantrieb des DS 3 Crossback E-Tense im Alltag? Der Baukasten verpasst dem Crossover einen 100 kW starken Elektroantrieb, der sich je nach Mode in den Stufen von 60 über 80 bis 100 kW reglementieren lässt. Damit wird auch das maximale Drehmoment von 180 über 220 bis 260 Nm in Schach gehalten. Lobenswert ist der in Deutschland serienmäßige 11 kW On-Board-Lader, der das nachtanken in der Stadt schnell erledigt. Gar besser als der ebenfalls serienmäßige 100 kW DC Lader, der im Test nur selten annähernd die versprochene Ladeleistung erreicht.

Der Elektro-Crossover steht sich somit selbst etwas im Weg. Reichweite ist heutzutage eigentlich nicht mehr das Leit-Thema bei Elektroautos, da sie inzwischen mit der entsprechenden Ladeleistung deutlich schneller wieder ihren Akku – in diesem Fall 50 kWh (45 kWh nutzbar) – auffüllen können. Was hierbei aber besser mal über einen kurzen Shopping-Trip in der Stadt als eine zähe Pause an der Autobahn-Raststätte erledigt ist.

DS 3 Crossback E-Tense Performance Line Front

Effizient ist er nicht wirklich

Das breite Design, die Bodenfreiheit sowie die großen Räder zehren am Akku des Elektro-SUV. Auf der Autobahn muss man nach 180 Kilometer normaler Fahrt nach einer Säule Ausschau halten. In der Stadt sowie im Überland-Mix sieht es mit 50 bis 70 Kilometer mehr etwas besser aus. Dennoch sieht die Realität etwas anders aus, als man es mit den „bis zu 320 Kilometern“ auf der eigenen Website bewirbt. Bewegt man sich im typischen Crossover-Urban-Jungle hat man nach einem Mix von 250 Kilometer-Strecke noch rund 45 Kilometer übrig, um eine passende Ladesäule zu finden.

Dabei gibt es inzwischen Elektroautos die weniger kosten und weiter fahren, aber keiner in der Klasse der kleinen Crossover sieht dabei so edel aus wie der DS 3 Crossback E-Tense.

Text: Larissa Rutkowski

Fotos: Fabian Meßner