Das Ende des Schaltgetriebe naht. Immer mehr Sportwagen setzen aufgrund der besseren Performance nur noch auf eine Automatik bzw. ein Doppelkupplungsgetriebe. Für Klaus Fröhlich, Entwicklungsvorstand bei BMW, ist dies fast schon ein Dorn im Auge. Er will dies allerdings als Chance nutzen und somit den BMW M4 zur „Festung“ des Schaltgetriebe ernennen.
Schaltgetriebe soll noch bis zu zehn Jahre im BMW M4 leben
Die Aussage des Entwicklungschef, dass der BMW M4 „the fortress of manual“ sein soll, geht auf ein Interview mit Road&Track auf der LA Auto Show zurück. Er verspricht damit quasi völlig gegen den Trend zu setzen. Der nächste BMW M4 soll weiterhin sein Schaltgetriebe – zumindest in einer Version – behalten. Damit wäre das bei einem Lebenszyklus von rund zehn Jahren im Jahr 2027 / 2028 wohl auch das allerletzte Schaltgetriebe. Insgeheim soll dies das Ziel für Fröhlich sein. Das Schaltgetriebe wird zwangsläufig untergehen und komplett verschwinden. Für Fröhlich soll das Schaltgetriebe so erst im M4 sterben.
Aus technischer Sicht macht das Schaltgetriebe keinen Sinn mehr
Technisch macht das Schaltgetriebe keinen Sinn mehr. Die Sportwagen mit Schaltwippen statt Schaltknüppel sind deutlich schneller unterwegs. Zudem ist die technische Umsetzung für die Ingenieure inzwischen weitaus einfacher. Sie lässt durch „Modi“ auch mehr Spielraum für verschiedene Adaptionen.
Sollte Fröhlich damit wirklich Recht behalten wäre es ein großer Schritt. Insbesondere davon ausgehend, was aktuelle Turbomotoren schon leisten und was dementsprechend ein neuer BMW M4 leisten wird. Nicht nur aufgrund der geringen Nachfrage nach Schaltgetrieben, sondern auch aufgrund der schweren Herausforderungen das Getriebe noch robust genug zu bekommen. Somit soll das Schaltgetriebe der Zukunft maximal eine Weiterentwicklung des aktuellen werden.
In Zukunft noch mehr Derivate von BMW M3 und BMW M4?
Da Fröhlich leicht neidisch auf die vielen Derivate der Zuffenhausener ist, könnte das auch ein Hinweis auf den Einsatz des Schaltgetriebe sein. Mit Competition, CS, CSL und GTS hat man definitiv ausreichend Namenszusätze, um mehr Derivate aus dem BMW M3 und M4 zu machen. Ein Hinweis deswegen, da man nur eine überarbeitete Version des Schaltgetriebe nutzen kann. Somit wird die neue Topversion des BMW M4 vielleicht doch nur mit Doppelkupplungsgetriebe ausgeliefert. Und eine „Einstiegsvariante“ bleibt mit Schaltgetriebe verfügbar. Denn schlussendlich steht bereits fest, dass mit der nun wieder einmal zunehmenden Leistung des BMW M3 und BMW M4, von Hinterrad- auf Allradantrieb gewechselt wird.
Immerhin ist laut Fröhlich aber noch immer ein großer Markt für rein Hinterrad-getriebene Fahrzeuge erkennbar. Wobei er damit nicht zwangsläufig Europa meinen muss. Wie man schon am neuen BMW M340i xDrive sieht. Das Modell wird nur in den USA auch ohne Allradantrieb angeboten.
Fotos: BMW
Quelle: Road&Track