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Mercedes-Benz EQC im Detail

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Mittlerweile sind einige Tage seit der Weltpremiere des ersten rein elektrischen SUVs von Mercedes-Benz vergangen. Zeit für ein kleines Resümee zum EQC, womit der schwäbische Autobauer endlich in den Wettbewerb mit Tesla treten will. 

Erste Eindrücke von der Weltpremiere des EQC

Wir haben euch bereits einige technische Details über den EQC 400 4MATIC, den es zusätzlich auch im AMG-Style geben wird, vergangene Woche genannt. Doch jetzt konnten wir noch etwas mehr in Erfahrung bringen.

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Angetrieben wird das rund 2,4 Tonnen schwere Elektro-SUV von einem komplett neu entwickelten Antriebssystem mit je einem Antriebsstrang an der Vorder- und Hinterachse. Geliefert werden die E-Motoren von einem nicht genannten Automobilzulieferer. Während die vordere E-Maschine für den schwachen bis mittleren Lastbereich ausgelegt ist, ist der Elektromotor an der Hinterachse für die Dynamik zuständig. Zusammen bringen es die Asynchron-Maschinen auf eine Leistung von 300 kW. Drehmoment: 765 Nm.

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Vergleich mit der Konkurrenz

Die Batterie bringt eine Kapazität von 80 kWh (netto rund 76 kWh) mit und ordnet sich damit unter dem was Tesla als Maximum (100 kWh) beim Model S und Model X bereitstellt. Selbst ein Jaguar I-Pace kommt auf 90 kWh. Und der Hyundai Kona Elektro verfügt immerhin schon über 64 kWh. Da hätten wir uns mehr gewünscht. Doch aufgrund dessen, dass der EQC nicht auf einer eigenen Elektroplattform basiert, war dies am Ende auch ein Kompromiss der eingegangen werden musste. Über 450 Kilometer sollen sich jedoch mit der 80 kWh großen Batterie zurücklegen lassen. Dieser Wert gilt übrigens noch nach NEFZ. Die reale Reichweite wird also weit darunter liegen. Der Verbrauch mit 22,2 kWh auf 100 Kilometer ist ebenfalls nach NEFZ angegeben. Es wird klar: Um ein Effizienzwunder handelt es sich nicht.

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Die Lademöglichkeiten des Mercedes-Benz EQC

Aufgeladen werden kann der Stromer via Wechselstrom nur mit bis zu 7,4 kW zweiphasig. Auf einen dreiphasigen Lader hat man bisher verzichtet. Bedeutet: Ist der Akku leer, werden rund elf Stunden für einen vollständigen Ladevorgang benötigt. Selbst Audi wird beim e-tron bis zu 22 kW ermöglichen. Zumindest in der DACH-Region wäre dies als Zusatzoption beim EQC erwartet worden. Mit Blick auf den Weltmarkt muss jedoch gesagt werden, dass dies eher weniger eine Rolle spielt. Schneller geht es allerdings mit Gleichstrom. Denn dort soll eine Ladeleistung von bis zu 110 kW möglich sein. Innerhalb von rund 40 Minuten soll der Akku damit von 10 auf 80 Prozent geladen sein. In Europa und USA setzt Mercedes-Benz auf das Combined Charging System (CCS), in Japan auf CHAdeMO und in China auf den GB/T-Standard.

EQ-spezifische Inhalte im MBUX-Multimediasystem

In der Navigation zeigt der EQC immerhin die Ladestationen verschiedenster Anbieter an. Gleiches passiert auch in der Mercedes me App. Der Zugang soll über den Dienst Mercedes me Charge ermöglicht werden. Kunden sollen so neben der Authentifizierung von einer integrierten Bezahlfunktion mit einfacher Abrechnung profitieren. Der Kunde hinterlegt dabei einmalig seine Zahlungsmethode. Abgerechnet wird angeblich monatlich und automatisch. Auch ermöglicht das Fahrzeug künftig den automatisierten Zugang zu den IONITY-Schnellladern. Womit die Frage nach einer Plug&Charge-Fähigkeit beantwortet sein sollte.

Kein Kompromiss, sondern wegweisend dürfte die Integration des Multimediasystems MBUX (Mercedes-Benz User Experience) mit zahlreichen EQ-spezifischen Inhalten sein. So können u.a. Navigation, Fahrprogramme, das Laden und die Abfahrtszeit über MBUX bedient und eingestellt werden, wobei die spezifische Sprachsteuerung dank natürlichem Sprachverstehen die Eingabe erleichtert.

„Wettbewerbsfähige Preisstellung“

Ab Mitte nächsten Jahres soll der EQC dann hierzulande auf den Markt kommen. Ein Preis wurde noch nicht genannt. Es kursiert eine Summe von rund 70.000 Euro für das Basismodell im Netz. In einem Gespräch in Stockholm äußerte Daimler-CEO Dieter Zetsche lediglich, dass es eine „wettbewerbsfähige Preisstellung“ sein werde.

Fotos: Daimler

Veröffentlicht von

Daniel Bönnighausen

Setzt auf Effizienz und alternative Antriebsmethoden, liebt die Elektromobilität und mag die moderne Konnektivität zwischen Smartphones, Internetdiensten und Fahrzeugen. Mehr zu ihm und seinen Referenzen: danielboe.de