Unterwegs als „Gelber Engel“ bei der Oldtimerfahrt Hessen-Thüringen

Jeder kennt ihn und hat doch die Hoffnung ihn nicht zu brauchen: den Gelben Engel. Bei der ADAC Oldtimerfahrt Hessen-Thüringen haben wir eine Zeitreise unternommen im Gelben Engel der 80er Jahre in Form des Opel Kadett D Caravan. Selbstverständlich mit funktionierender gelber Rundumleuchte, die vor allem die jüngsten Fans der Oldtimer Rallye begeisterte.

Durch den Thüringer Wald und über die Porzellanstraße

Die 24. ADAC Oldtimerfahrt führte jeweils von Weimar aus durch den Thüringer Wald vorbei an Orten wie Wechmar, Friedrichroda, Oberhof oder auch Gräfenroda. Der zweite Tag führte entlang der „Thüringer Porzellanstraße“ an Orten wie Kahla, Saalfeld oder Blankenhain vorbei. Örtlichkeiten sowie Sehenswürdigkeiten, die man sonst nur mit dem traditionellen Bus für Kaffeefahrten erreicht.

Arbeitsgerät Opel Kadett D Caravan

Wir allerdings waren mit 60 PS auf knapp vier Meter mehr als ordentlich motorisiert. Und das trotz voller Ausrüstung im Kadett D Caravan. Denn dieser Gelbe Engel ist kein Showfahrzeug, er war in Hessen für fast 300.000 Kilometer im Einsatz, bevor er in die Klassik Sammlung der Rüsselsheimer überging. Und er fährt noch heute. Gebaut wurde der Opel Kadett D zwischen 1979 und 1984 in mehrere Varianten. In unserem Fall als „1300“ mit dem 4-Zylinder-Viertakt Motor und einem Fallstromvergaser, was am Ende 60 PS und 92 Nm Drehmoment bei 3.600 Touren bedeuten. Im schwersten Fall übrigens brachte es der Kadett D Caravan auf gerade einmal 1.060 Kilogramm Leergewicht.

Mit diversen Ersatzteilen, Kanistern, Absperr-Material und vor allem einem extrem robusten Schwerlast-Wagenheber, hatten wir doch etwas mehr Gewicht zu transportieren. Was sich allerdings lediglich am Berg als kleine Hürde herausstellte. Auf der Landstraße läuft der Kadett D Caravan noch heute locker seine 100 Stundenkilometer und hat durch die ordentlich belastete Verbundlenker-Hinterachse auch eine satte Straßenlage.

Ein eingespieltes Team ist das A und O einer Oldtimer-Rallye

Die hilft wiederum bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen weniger, hier kommt es wieder auf die Teamarbeit an. Der Beifahrer gibt den Ton an und der Fahrer führt aus. Auf die Hundertstelsekunde genau wird per Lichtschranke gemessen, ob auf dem Weg X die Zeit Y eingehalten wird. Bei analogen Tachoinstrumenten, die unterhalb von 40 km/h keine allzu genaue Angabe liefern, kommt es auf Gefühl an. Trotz leichter Startschwierigkeiten und einem mulmigen Gefühl nach einigen Prüfungen, landeten wir doch noch am ersten Tag auf Platz 44.

Verbessern konnten wir dies am zweiten Tag mit Platz 41 in der Gesamtwertung und dem 25. Platz in der Klassenwertung nur noch geringfügig. Aber auch ein dritter Platz in einer Prüfung war mit dabei und lässt uns mit Stolz auf unsere insgesamt dritte Oldtimer-Rallye zurückblicken.

Fotos: Peter Juelich für Opel