Besser als der Vorgänger. Das sollte bei jeder Entwicklung die Marschrichtung sein. Das hat man mit dem neuen Nissan Leaf in der zweiten Generation nicht nur technisch, sondern auch optisch umsetzen können. Denn zugegebenermaßen, er war zwar schon immer ein gutes Elektroauto, doch einen Schönheitspreis hätte er nicht unbedingt gewonnen. Fahrbericht mit der neuen 110 kW Variante mit 40 kWh Batterie.
Zweite Generation deutlich ansehnlicher
Er strahlt nicht mehr das unkonventionelle Elektroauto-Design seines Vorgängers aus. Eher sieht man in ihm eine Weiterentwicklung des Nissan Pulsar. Der wiederum wird bald nicht mehr produziert, somit tut es gut, dass Nissan etwas frisches für die Kompaktklasse im Angebot hat. Dabei ist der neue Nissan Leaf ein Mix aus bekanntem vor allem technischer Hinsicht, aber auch neuem etwa durch das Design innen wie außen, nicht zu vergessen das ProPilot Paket.
Dies umfasst zum einen das autonome Parken namens ProPilot Park sowie auch ProPilot im Sinne der teilautonomen Unterstützung auf der Straße. Beiden Themen haben wir uns im Video-Fahrbericht gewidmet und dort ausführlich erklärt. Die Park-Funktion macht den Alltag etwas entspannter, während die Helfer für die Straße etwas strenger arbeiten als etwa bei der Konkurrenz.
Video-Fahrbericht Nissan Leaf (40 kWh mit 110 kW E-Motor)
Weiterhin faire „Tiefpreis“ für den neuen Nissan Leaf
Dabei kann Nissan trotzdem den moderaten Einstiegspreis des Vorgängers (fast) halten. Die Serienausstattung hat man allerdings erweitert und die Batterie ist auch im Preis inbegriffen. Somit legt der Leaf ab 31.950 Euro los und auch unser Testwagen ist mit 42.100 Euro wesentlich preiswerter als die Konkurrenz. Dabei gibt es derzeit nur einen Antrieb mit einer Batterie. Mehr, und da sagt Nissan derzeit noch nicht wie viel, wird im zweiten Quartal 2019 mit einer Plus-Variante vorgestellt. Mehr Reichweite, also eine größere Batterie oberhalb von 60 kWh und mehr Power mit einem E-Antrieb von etwa 150 bis 160 kW.
Fahreindruck des neuen Nissan Leaf mit 110 kW E-Antrieb
Doch für den Moment reicht, im Fall einer gut ausgebauten Infrastruktur, bereits der heutige Nissan Leaf. Mit der 40 kWh kommt man auch bei sommerlichen Temperaturen gute 260 Kilometer weit, wenn man nur in der Stadt bleibt sogar noch mehr. Der neue 110 kW E-Antrieb ist dabei im Eco-Mode in etwa so stark wie der Vorgänger in Maximalleistung. Somit tritt der neue Stromer wesentlich flotter an, liegt straff auf der Straße und macht auch in Kurvenkombinationen Laune. Das einzige Problem ist bei zunehmend nasser Straße das leichte Untersteuern.
e-Pedal macht „lästigen“ Pedalwechsel obsolet
Eine gute Idee war das e-Pedal. Per Knopfdruck aktiviert lässt sich der Nissan Leaf nur noch über ein Pedal steuern. Der tritt auf die Bremse ist nur noch im Notfall notwendig, da über die stärkere Rekuperation (bis zu -70 kW) alles über einen Gefühlvollen „Gasfuß“ gesteuert werden kann. Geht man vom „Gas“ verzögert der Leaf über den E-Motor und speist Energie zurück in die Batterie. Mit ein wenig Übung kann man so das Bremspedal (in 90% der Fälle) getrost „links stehen“ lassen. Insgesamt eine willkommene Neuerung, die nicht zuletzt durch den weiterhin attraktiven Preis und nun auch attraktives Design den einen oder anderen von der E-Mobilität begeistern könnte. Der Branchendienst Electrive hat sich dem neuen Leaf auch schon im Detail gewidmet.
Fotos: Nissan
Text: Fabian Meßner