Auch wenn die G-Klasse W464 (oder das G-Modell) weiterhin der Geländewagen schlechthin bleibt, ist die Neuauflage etwas mehr auf Fahrkomfort, insbesondere auf der Straße ausgelegt. Damit es auch Off-Road ohne Komplikationen weitergeht, hat man der neuen G-Klasse zahlreiche Helfer verpasst. Zum Marktstart im Mai geht der neue G 500 ab 107.040,50 Euro an den Start.
Ist der G zu komfortabel für’s Gelände?
Die Hardcore-Fans des G werfen dem neuen schon heute vor, nur noch dank elektronischen Helfern im Gelände voranzukommen. Einiges hat sich bei der Ikone getan, obwohl der Leiterrahmen und die drei Differentialsperren nach wie vor essentiell sind. Neben der (fast) konventionellen starren Hinterachse, hat man sich bei der Vorderachse durch Einzelradaufhängung durchgerungen. Mercedes-Benz und Mercedes-AMG haben hier gemeinsam Hand angelegt, sodass einerseits der Komfort auf der Straße heraussticht, andererseits im Gelände keine Hürde den G ausbremst. Mehr dazu auch im reinen Technik-Artikel zum neuen G.
Neue G-Klasse W464 mit optischen Änderungen aber Klassik-Layout
Äußerlich zeigen sich nur wenige Änderungen. Zum einen ist die G-Klasse an der Front etwas runder geworden und legt die harten Kanten ab. Zum anderen zeigen sich die (optionalen) LED-Scheinwerfer mit einem Tagfahrlicht-Ring als erstes Erkennungsmerkmal der neuen Generation. Auch wenn Designelemente wie das Ersatzrad, die aufgesetzten Blinker, die Türgriffe, die aufliegende Motorhaube oder Außenschutzleiste von der Ikone von 1979 übernommen wurden, so hat sich doch etwas getan. Im Vergleich zum direkten Vorgänger ist der W464 um 53 Millimeter in der Länge, vor allem aber um 121 Millimeter in der Breite gewachsen. Besonders letzteres stellt die neue G-Klasse in (echten) Off-Road Situationen eventuell in Frage. Im Design macht sich dies durch einen präsenteren Eindruck positiv bemerkbar, im Gelände könnte der neue G so stecken bleiben, wo der alte noch durch passt. Mehr Detailfeatures zu den Änderungen lassen sich bei mb passion finden.
Außen klassisch, innen komplett neu
Im neuen Interieur blickt man optional auf zwei 12,3 Zoll große Displays. In der Serie schaut man auf klassische Rundinstrumente und einen Screen in der Mittelkonsole. Dabei ergeben sich neue Ablagemöglichkeiten, da der Gangwahlhebel an das Lenkrad gerückt wurde. Durch die gewachsenen Außenmaße ergeben sich auch innen mehr Freiheiten. So wuchs der vordere Beinraum um 38 Millimeter, der hintere sogar um 150 Millimeter. Auch bei Schulterraum (v/h: +38 mm / +27 mm) konnte man Zuwachs verzeichnen, wie auch bei der Ellenbogenbreite (v/h: +68 mm/ 56 mm). Mehr zum Interieur mit allen neuen Features, im folgenden Artikel.
Neue Karossiere: steifer und gleichzeitig leichter als zuvor
Die steifere Karosserie (+55 Prozent Torsionssteifigkeit von 6.537 auf 10.162 Nm/Grad) brachte auch Einsparpotential bei den Materialen. So wiegt die neue G-Klasse rund 170 Kilogramm weniger als ihr Vorgänger. Die Karossiere selbst besteht dabei aus verschiedenen Stahlsorten, während Kotflügel, Motorhaube und Türen aus Aluminium gefertigt sind.
G-Klasse W464 Marktstart vorerst nur mit neuem G 500
Zum Marktstart ist vorerst nur der neue G 500 mit 9G-Tronic verfügbar. Der 4,0-Liter V8 Biturbo leistet 310 kW / 422 PS und liefert sein maximales Drehmoment von 610 Nm zwischen 2.000 und 4.750 U/min ab. Der NEFZ-Verbrauch schlägt sich dabei mit 11,1 l/100km nieder. Alle neuen G-Klassen sind zudem statt dem bisherigen hydraulischen System mit einer elektromechanischen Zahnstangenlenkung ausgestattet. Dadurch kann die Daimler AG auch Assistenten wie den Park-Assist anbieten, welcher beim Weg in die Lücke hilft. Die Kennlinien der Lenkung variieren in den Modi Comfort, Sport und Offroad. Wann und wie weitere Motorisierungen oder Modelle folgen ist derzeit noch nicht bekannt.
Fotos: Daimler AG