Die Idee vom Toyota Prius ist nicht neu, denn seit ziemlich genau zwanzig Jahren hat der Vollhybrid bei Toyota Bestand. Die nunmehr vierte Generation ist wieder ein bisschen besser als der Vorgänger, etwa beim Wirkungsgrad des Verbrenners mit 40 Prozent. Aber auch die Nutzbarkeit des Vollhybrid wurde verbessert.
70 Gramm CO2 pro Kilometer – aber nur mit 15 Zoll Felgen
Setzt man nicht auf den großen Look, dann kann man sich über den theoretischen Tiefstwert von 70 Gramm CO2 pro Kilometer erfreuen. Doch sobald die 15 Zoll Felgen aus dem Konfigurator fliegen, steigt auch dieser Wert. Mit optionalen 17 Zoll Felgen ist dann auch der NEFZ-Normverbrauch von 3,0 l/100km in weite Ferne. Wobei sich im reinen Stadtbetrieb – dem idealen Umfeld des Toyota Prius – immerhin ein Verbrauch von 3,5 l/100km erzielen lässt. Maximal stieg der Testverbrauch bei uns – ohne immensen Autobahn-Konsum – auf 4,0 l/100km. Daniel hat den Verbrauch im Test nochmals unterboten.
Konzept Toyota Prius konsequent weiterentwickelt
Technisch ist das Konzept an sich unverändert. Der 1,8-Liter Benziner läuft weiterhin im Atkinson-Zyklus und wird mit zwei E-Motoren kombiniert. Direkt im Getriebe platziert finden sich die zwei Generatoren. Der kleinere, MG1 genannt, dient als Generator und wandelt permanent überschüssige Energie des Verbrenners in Elektrizität um. Jene wird in der 1,31 kWh Batterie kurzzeitig gespeichert und passend wieder freigesetzt. Der MG2 erfüllt mit 53 kW und 163 Nm Drehmoment die Hauptaufgabe. Durch ihn kann der Prius elektrisch Anfahren oder sogar im EV Mode vollelektrisch fahren. Zusätzlich wandelt der MG2 auch Bremsenergie in elektrisch nutzbare Energie um.
Die Nickel-Metallhydrid Batterie wurde technisch in ihrer Leistungsdichte verbessert und konnte so kleiner gebaut werden. Zusätzlich setzt man in der vierten Generation auf eine Doppel-Querlenker-Hinterachse. Beides zusammen kombiniert ergibt enormen Zugewinn im Kofferraum, dessen Boden auch um 110 mm abgesenkt wurde. Somit stehen 502 Liter Volumen oder maximal 1.633 Liter zur Verfügung. Ein respektabler Wert, beachtet man auch die windschlüpfrige Coupé-Form des Toyota Prius.
Auch im Cockpit wurden Verbesserungen vorgenommen, um das Fahren angenehmer zu gestalten. Ein um 59 mm abgesenkter Hüftpunkt und der abgeflachte Winkel der Lenksäule von 24 auf 20 Grad sind nur zwei Veränderungen. Doch gerade diese beiden machen einen längeren Aufenthalt im Cockpit frei von Problemen. Insbesondere dies sollte die fortschrittlichen Taxi-Fahrer der Großstädte erfreuen.
Kurz gesagt: im natürlichen Umgebungsfeld – der Stadt – des Toyota Prius, kann sich der Kunde trotz kleinem Tank auf weniger Tankstopps einstellen. In der Kernkompetenz Hybrid haben die Japaner wiedermal einen Benchmark aufgestellt. Auch wenn dieser optisch, vielleicht nicht jedem auf Anhieb gefallen mag.
Video-Fahrbericht Toyota Prius
Text: Fabian Meßner
Fotos: Toyota