Viel Platz auf wenig Raum: das ist der Citroen C4 Picasso in Kurzfassung. Auf 4,43 Meter Länge gibt es Platz für zwei Erwachsene und drei Kinder im Kindersitz, viel Licht im Innenraum und clevere Verstaumöglichkeiten. Der Franzose wartet mit einigen komfortablen Ideen, denen nur der letzte Schliff fehlt. Mehr dazu im Fahrbericht des Citroen C4 Picasso BlueHDI 120.
BlueHDI 120 Dieselmotor reicht aus
Als Antrieb dient im diesem Test der 120 PS starke Dieselmotor, welcher bei 1.750 U/min sein maximales Drehmoment von 300 Nm entwickelt. Laut Normangaben reichen dem C4 Picasso 3,8 Liter Diesel, um 100 Kilometer weit zu kommen. Das entspricht den magischen 100 Gramm CO2 pro Kilometer. In der Realität sind es etwas mehr, aber immer weniger als fünf Liter auf 100 Kilometer. Einziges Problem des Selbstzünders ist der schwere Start aus dem Drehzahlkeller. Die Sechsgang-Automatik (EAT6) kann dieses Problem sicherlich gut überspielen, beim manuellen Schaltgetriebe muss meist ein niedriger Gang eingelegt werden. Erst um 1.700 bis 2.000 Touren ist der Durchzug wieder ganz ordentlich.
Durch die neue EMP2 Plattform – eingeführt mit Peugeot 308 – spart der Citroen C4 Picasso rund 140 Kilogramm ein. Ein Wert, der sich positiv bemerkbar macht, ebenso wie der tiefere Schwerpunkt durch den fünf Zentimeter niedriger eingebauten Motor. Der Franzose ist typische komfortabel, auch noch etwas „zu soft“ abgestimmt, doch bei voller Beladung passt das wieder besser ins Bild.
Viel Platz für allerlei Kleinkram
Doch den Citroen C4 Picasso zu beladen ist gar nicht so einfach. Klar den bis zu 630 Liter großen Kofferraum (mind. 537 Liter) bekommt man voll. Doch die ganzen kleinen Ecken, werden dann schon schwierig. Da wäre ein tiefes, großes Handschuhfach, geheime Schmuggel-Fächer im Boden der zweiten Reihe oder auch ein großes Fach in der Mittelkonsole. Wer will, kann sich den C4 Picasso zudem noch mit einem 230-Volt-Stecker versehen lassen, der unter dem 7-Zoll Touchscreen neben Aux-, USB- und 12-Volt Steckplatz darauf wartet benutzt zu werden.
Neben viel Platz für Krims-Krams gibt es auch für die Passagiere annehmlich viel Raum zu persönlichen Entfaltung. Der Fokus wird in diesem Fall mit optionalem Lounge-Paket auf den Beifahrer gelegt. Der kann sich seinen Sitz zum Sessel umfunktionieren und eine Fußstütze ausfahren lassen. Die Idee ist löblich, die Ausführung leider eher ausreichend bis mangelhaft, denn die Fußstütze drückt die Gamaschen in die Plastikverkleidung des Handschuhfachs. Kurz um, es ist nicht daran gedacht worden auch Raum für die Füße nach oben zu schaffen.
Dafür kontert der Citroen C4 Picasso mit einem serienmäßig von Licht durchfluteten Innenraum. Abgesehen vom optionalen Panorama-Glasdach, ist die große Windschutzscheibe immer verbaut. Damit kommt von vorne besonders viel Licht in das Cockpit, welches sich noch erweitern lässt, wenn die Sonnenblenden ganz nach oben geschoben werden. Mehr Blick nach draußen und somit auch eine vorzügliche Umsicht geht nicht!
Ungewohnt aber gut ablesbar: 12-Zoll HD Bildschirm
Der große, mittig angeordnete 12-Zoll-HD-Bildschirm (Serie ab Selection Ausstattung) gibt einerseits den Blick über das Lenkrad auf die Straße frei. Andererseits muss sich der Cortex erst daran gewöhnen die aktuellen Informationen aus einem anderen Blickwinkel zu gewinnen. Nach einer gewissen Zeit geht dieser Vorgang ähnlich flüssig, wie der gehabte Blick nach unten. Doch auch nur, da sich der große Bildschirm immer – auch bei starker Sonneneinstrahlung – perfekt ablesen lässt.
In aller Kürze: wer sich mit dem durchaus anderen Design des Citroen C4 Picasso anfreunden kann, bekommt ein mehr als taugliches Familienfahrzeug. Und wem der kompakte nicht ausreicht, der kann auf den Grand C4 Picasso zurückgreifen. Der kommt übrigens auch mit den optionalen 3D-Rückleuchten mit einer Art Fenster-im-Fenster-Design. Nicht wirklich sicherheitsrelevant, aber ein schickes Design-Detail.
Weitere Bilder Citroen C4 Picasso
Text/Fotos: Fabian Meßner