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Test Skoda Octavia RS230: Sondermodell ohne Begehrlichkeit

Skoda Octavia RS230 Front

Ein Sondermodell wie der Skoda Octavia RS230 lebt von seiner Exklusivität, seiner Besonderheit, seinem elitären Status. Doch irgendwie fehlt dem Octavia RS230 dieser Ritterschlag. Eigentlich ist es nur ein GTI Performance mit anderer Karosse, ferner noch, es fehlt die „Sondermodell-Auszeichnung“. Zehn Pferde mehr unter der Haube und eine Vorderachs-Quersperre, das sind die Hauptfaktoren am Sondermodell RS230. Wie er sich dadurch fährt steht im Fahrbericht.

Golf GTI in anderem Kleid: Octavia RS230

Das Sondermodell Skoda Octavia RS230 basiert nicht auf dem normalen Octavia RS mit 220 PS starkem 2.0 TSI. Es ist eher eine Skoda Karosse mit einem Volkswagen Chassis. Der Unterbau stammt vom VW Golf GTI Performance, welcher 230 PS abliefert und das maximale Drehmoment von 350 Nm über eine Quersperre auf die Vorderräder schickt. Lange war deutlich mehr Leistung im Gespräch für das RS Sondermodell, doch das war allem Anschein nach reines Gemurmel der Fans. Der stärkere Antrieb mit bis zu 280 PS bleibt dem Superb vorbehalten.

Die regnerisch, winterlichen Bedingungen waren nicht gerade zum Vorteil der kleineren 18 Zoll Pneus. Da konnte auch die Quersperre nicht mehr immer alles retten, wenn beide Reifen keinen richtigen Grip aufbauen können, dann bringt die bis zu 100-prozentige Kraftverteilung auf ein Rad auch nicht viel. Immer das Stempeln konnte durch die VAQ (Vorderachs-Quersperre) fast gänzlich eliminiert werden. Auf gerader Strecke sollte es zum schnellen Sprint allerdings auf nasser Straße nie zur Bestzeit reichen, dafür traf zu viel Leistung auf zu wenig griffigen Asphalt. Bei idealen Bedingungen sprintet der Octavia RS230 auf serienmäßigen 19 Zoll Rädern in 6,7 Sekunden auf die 100 km/h zu.

Neben den eindeutigen Verbesserungen, schickt Skoda den RS230 auch mit zusätzlichen Features im Cockpit ins Rennen. Die feinste tschechische Lederausstattung ist ebenso serienmäßig, wie die Edelstahl-Pedalerie und die elektrisch verstellbaren Vordersitze. Der Soundgenerator wurde noch etwas überarbeitet, sodass es im Innenraum bei hohen Drehzahlen noch mehr röhrt und dröhnt.

Aus Performance-Sicht den Aufpreis nicht wert

Stellt sich zum Schluss eigentlich nur eine Frage: lohnt sich das 3.000 Euro teurere Sondermodell? Wer auf exklusive Ausstattungspakete und die 19 Zoll Felgen steht, für den ist es eine lohnenswerte Investition. Rein auf die Performance bezogen lohnt es sich kaum. Der GTI bringt die Leistung subjektiv betrachtet besser auf den Asphalt, irgendwas haben die Skoda Ingenieure da noch verändert, dass es im RS230 nicht so gut klappt. Zehn PS und eine Quersperre, die Hardware ist das Geld durchaus wert, doch wem es nur um Leistung geht, der ist beim Tuner besser beraten. Zudem fehlt dem Sondermodell wahrhaftig die Begehrlichkeit, der exklusive Status. Es fehlt jegliche Limitierung oder ein besonderer Wiedererkennungswert. Der RS230 kommt daher, wie jeder andere RS auch. Wäre es so schwer gewesen die Monte Carlo Plakette für den RS230 in anderer Form zu verwenden?

Video-Fahrbericht Skoda Octavia RS230

Text/Fotos: Fabian Meßner

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