Großer Wagen und sparsamer Antrieb. Geht das zusammen? Der Kia Sorento Hybrid versucht es zumindest und kann, in gewissen Lebenslagen, wahrhaftig sparsam unterwegs sein. Im Langzeittest mit dem sanften Riesen, der einen 1,6-Liter Turbobenziner mit einem Elektromotor vereint gibt es mehr dazu. Inklusive ausführlichem Video-Test.
Kia Sorento Hybrid liebt die Kurzstrecken
Insgesamt bietet Kia für den Sorento drei Antriebe an. Jeder davon erfüllt einen ganz eigenen Zweck. Bereits getestet haben wir den Diesel mit dem phantastischen 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Der ganz klare Favorit für die Langstrecke. Was nicht heißen muss, dass der Kia Sorento Hybrid dies nicht kann, doch seine Vorteile liegen woanders. Etwa auf der „Kids-Drop-Off-Route“, die nur wenige Kilometer kurz ist und eigentlich auch gut mit dem Fahrrad erledigt werden könnte. So zeigt sich der Sorento Hybrid trotz Kaltstart (bei knapp über Null Grad Celsius) als sparsamer Begleiter für diese Kurzstrecken. Hochgerechnet nimmt er sich hier gerade einmal 3,3 bis 4,3 l/100km, was ein eindrucksvoller Wert für den sanften Riesen ist. Da wird es selbst mit einem Plug-in Hybrid, im Alltag, schwer gegen zu halten. Es sei denn der „brave“ PHEV-Fahrer lädt regelmäßig.
Lautlos durch die 30er Zonen fahren
So ist der Vollhybrid vor allem für jene geeignet, die nicht extern laden möchten oder können. Mit seinem 1,49 kWh Mini-Akku kann der Sorento überraschend lange nicht nur elektrisch rollen, sondern auch fahren. Teilweise legt er ganze Abschnitte einer 30er-Zone lautlos hin. Mit steigender Geschwindigkeit fällt ihm das immer schwerer, doch auch Autobahn-Abschnitte können für mehrere hundert Meter über den 44 kW (264 Nm) Elektromotor absolviert werden. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht Kia Sorento Hybrid AWD
Drei Antriebe reichen zur Auswahl völlig aus
Sobald man das Stadtgebiet verlässt schwindet der Vorteil des Vollhybrid ein wenig. Im Bereich von Stadt zu Stadt liegt er mit 5,5 – 5,9 l/100km noch immer gut im Mix gemessen an Größe und Gewicht. Auf der Autobahn kann er mit 7,4 l/100km dem Dieselantrieb aber nicht ganz das Wasser reichen. Somit sind die Aufgaben der drei Sorento Antriebe klar verteilt. Der Diesel für all jene die Strecke machen und einen großen Anhänger auf dem Hof haben. Der Vollhybrid für die Kurzstrecken-Cowboys, die nicht extern laden können oder wollen. Und zuletzt der bald kommende Plug-in Hybrid, der sich für Garagenbesitzer mit Steckdose eignet.
Text/Fotos: Fabian Meßner