Die Elektrifizierungsstrategie bei den Schweden nimmt immer mehr Form an. Mit dem Volvo XC90 B6 Benzin Mild-Hybrid ist der größte, und zugleich älteste Volvo, nun nur noch elektrifiziert erhältlich. Dabei spricht man nicht von einem rein elektrischen Antrieb, sondern eben mindestens von einem Mild-Hybrid, der sich in dieser Form zum ersten Test bereitstellt.
Ersteindruck des XC90 B6 Benzin Mild-Hybrid
Optisch ist dem aktuellen Modelljahr 2020 des Volvo XC90 nichts groß anzusehen. Ein paar Feinheiten am Grill oder etwa die neuen Lackierung geben es vielleicht aus. Davon abgesehen ist alles, wie zuvor. Am Heck ziert das Modell nur noch die Bezeichnung, die einmal mit dem B auf die Mild-Hybrid Variante hinweist und mit der Ziffer sechs auf die Leistungsstufe. Dahinter versteckt sich der Nachfolger des T6, der abgesehen von dem Grundmotor wenig damit zu tun hat.
Die beste Verbesserung: der elektrische Kompressor
Durch den Einsatz des 48-Volt-Bordnetz, sowie einen Riemengetriebenen Startergenerator (RSG), hat man ein paar essentielle Punkte zur Effizienzsteigerung verbessert. Die signifikanteste ist der Wechsel von einem mechanischen Roots-Kompressor auf den elektrischen Kompressor. Gegenüber dem System mit Riemenantrieb liegen die Vorteile klar auf der Hand: schnelleres Ansprechverhalten, weniger Geräuschentwicklung und schlussendlich ein schnellerer Drehmomentaufbau. Wie gut das neue System funktioniert, sieht man auch in unserem Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht Volvo XC90 B6 Benzin Mild-Hybrid
Fahreindruck des XC90 B6 Benzin Mild-Hybrid
Hinzu kommt eine neue Kraftstoff-Pumpe, die nicht mehr per Zahnriemen, sondern nur direkt per Kurbelwelle angetrieben wird. Die geringere Reibung als auch die höhere Präzision bei der Kraftstoffeinspritzung (450 bar) sorgen für eine bessere Effizienz. Die Zylinderabschaltung im Niedriglastbereich bis 100 Nm fällt da schon kaum mehr als Neuerung ins Gewicht. Insgesamt arbeitet der neue Top-Benziner mit 300 PS (420 Nm) wesentlich ruhiger, geht gelassener an die Sache heran und bietet dem Fahrer einen weitaus kräftigeren Durchzug. Besonders der Drehmomentaufbau aus dem Keller ist beeindruckend. Und nicht zuletzt der extrem ruhige sowie kaum wahrnehmbare Motorstart machen den alltäglichen Weg zur Arbeit um ein Vielfaches angenehmer.
Text: Fabian Meßner
Fotos: Volvo