Die dritte Generation des BMW 1er bringt große Veränderungen mit sich. Doch der erste Fahreindruck des BMW 118d zeigt schnell, es ist nicht alles so schlimm, wie die Fan-Gruppen es an die sozialen Pinnwände schreiben. Der Einser bleibt ein fahraktives, kompaktes Auto, wenngleich sich die Antriebsart komplett verändert hat.
Nicht gewusst, nicht so schlimm!
Für alle die nun überhaupt nicht wissen, um was es geht, Gratulation. Sie sind der große Teil der BMW 1er Zielgruppe, die entweder nicht weiß, wohin die Kraft aus dem Motorraum geht oder es einfach nicht interessiert. Denn die Fan-Gruppen, die omnipräsent gegen den neuen Einser wettern, werden sich so oder so keinen kaufen. Der Vorteil des Wechsels vom Hinterradantrieb auch Frontantrieb liegt klar auf der Hand: mehr Möglichkeiten für den Innenraum. Hinter einem normal gewachsenen Fahrer kann nun auch endlich wieder jemand in der zweiten Reihe sitzen.
Fahreindruck BMW 118d mit Frontantrieb
Der Nachteil ist – für viele – neben dem fehlenden Hinterradantrieb die Veränderung im Design. Zugegebenermaßen ist der neue Einser sehr stark an den 2er Active Tourer herangerückt. Je nach Blickwinkel kann man die zwei auch schnell verwechseln. Das ändert sich auch erst, wenn man den neuen Einser fährt. Der BMW 118d setzt auf einen querverbauten 2,0-Liter Turbodiesel mit 150 PS (350 Nm) und kann gegen Aufpreis auch mit einer 8-Gang-Automatik ausgerüstet werden. Diese wurde ebenfalls optimiert und reagiert enorm schnell auf Pedalbefehle oder den Zug am Schaltpaddle. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht BMW 118d (F40)
Die Automatik ist sehr zufriedenstellend, der Motor hingegen könnte etwas quirliger sein, um die „Freude am Fahren“ auch an den Fahrer zu übertragen. Der Dieselmotor wirkt etwas träge. Klar er hat keinerlei Probleme seinen Job zu erfüllen, doch die Emotionen wollen hier nicht ganz hochkochen. Dafür gibt es im Portfolio auch andere (bessere) Antriebe. Das Fahrwerk allerdings spricht klar die Sprache von „Freude am Fahren“. Es ist grundlegend komfortabel, aber reagiert adäquat auf schnelle Lenkbefehle und sportive Kurvenkombinationen. Mit ein wenig Raffinesse kann man sogar die vielen Fahrrelevanten Systeme überlisten und das Heck kurz tänzeln lassen.
BMW 118d Fazit: ist bei weitem nicht so schlimm, wie manche sagen
Insgesamt ist der neue Einser in vielerlei Hinsicht besser als sein Vorgänger. Themen wie Vernetzung, Komfort, Qualität, Raumausnutzung, zeichnen die dritte Generation aus. Das Design ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, aber auch eine seine schöne Ecken (wie das Heck). Im Moment ist der Abschiedsschmerz vom Vorgänger aber noch zu groß, um final zu sagen er sei in jeder Hinsicht besser als die zweite Generation.
Text: Fabian Meßner
Fotos: BMW