Der Hyundai Kona Elektro ist im ersten Land verfügbar. Wie hätte es anders sein können, es ist wieder Norwegen. Gleiches hatte sich damals auch für den Opel Ampera-E abgezeichnet. Allerdings auch hier wieder zu Recht, denn der Kona Elektro zählt in Norwegen alleine schon 20.000 Reservierungen.
Hyundai Kona Elektro in Norwegen ab 34.100 Euro (steuerbefreit)
Der Preis für das Elektro-SUV beträgt in Norwegen 325.900 Kronen (und aufwärts). Umgerechnet wären das 34.100 Euro, es sei aber zu bedenken, dass in Norwegen die Mehrwertsteuer von 25% durch die Förderung für Elektroautos komplett entfällt. Mit anderen Worten, die Norweger bezahlen nur den netto-Preis. Und dazu muss gesagt werden, dass Hyundai Norge alleine die stärkere Variante mit dem 150 kW Motor sowie der 64 kWh Batterie anbietet. Ausgeliefert wird der Kona Elektro in Norwegen bereits im Juli diesen Jahres.
Was wird der Kona Elektro also in Deutschland kosten?
Lässt sich damit auch auf den Stromer in Deutschland schließen? Ein wenig. Zuerst müssten wir unsere 19% Mehrwertsteuer drauflegen, womit wir bei 40.579 Euro angekommen wären. Ein relativer unrunder Betrag, der sicherlich noch in die eine oder andere Richtung verschönert wird. Mit den 4.000 Euro, die aktuell noch als Prämie beim Kauf eines Elektroauto vergeben werden, sinkt der Preis für die starke Variante nah an eine magische Grenze von 36.000 Euro.
Kleine Variante günstiger als der Nissan Leaf?
Somit wäre die kleine Variante mit 99 kW Antrieb und 39 kWh Akku ein echter Preis-Killer im Gegensatz zum Nissan Leaf. Welcher mit 150 kW Antrieb und 40 kWh Batterie bei rund 30.000 Euro den Besitzer wechselt. Allerdings ohne ein „cooler Crossover“ zu sein. Mit anderen Worten, sollte Hyundai Deutschland die verhältnismäßigen Kampfpreise von Hyundai Norge umsetzen können, steht dem Erfolg des Elektro-Crossover wohl kaum etwas im Weg.
Thema Aufpreispolitik und Extras des Kona Elektro
Fraglich ist nur das Thema der Aufpreispolitik. Denn derzeit lässt sich auch vom Preis in Norwegen nicht auf das Ausstattungsniveau der in Deutschland verkauften Modelle schließen. Wie viel ist zum Basispreis schon drin, was kosten die einzelnen Extras in Deutschland. Und ein weiterer Knack-Punkt: schon beim Ampera-E war die Nachfrage in Norwegen so hoch, dass andere europäische Märkte schlichtweg nur noch die Brotkrumen aufsammeln konnten. Da kann man Hyundai nur wünschen die Werke auf den vermeintlichen Boom vorbereitet zu haben.
Norwegen ist Europa’s Herz für E-Autos – Deutschland nicht
Sicher ist nur eines: irgendwann werden wir den Preis von Hyundai Deutschland geliefert bekommen. In der Rechnung fehlt derzeit noch die Betrachtung, dass Norwegen das Schlaraffen-Land für Elektroautos schlechthin ist. Deutschland tut sich nach wie vor, nicht nur aufgrund der schlechten Infrastruktur, schwer mit dem Thema. Weshalb auch eine rechnerische Entscheidung getroffen werden muss. Hyundai Europa kann in Norwegen sicherlich schneller und erfolgreicher viele Fahrzeuge des Kona Elektro absetzen. Ein Grund sich auf den norwegischen Markt zu konzentrieren, den Preis in Deutschland doch eher etwas höher anzusetzen, um von Haus aus schon die hohe Nachfrage in Norwegen besser bedienen zu können.
Fotos: Hyundai